[HBF] Bier ohne Maltoserast

[Hubert Hanghofer]

Hallo Jens,

dass Du Deine Zielvorgaben beim ersten Versuch (Stw 10P, 40 IBU) nicht  
erreichen konntest, ist klar - der malzige Körper ist verwässert und  
die hohe Bittere deckt somit alles restlos zu. Ich würde eine  
Stammwürze von 12,5-13P anstreben bei einer Bittere von nur 20-25 IBU.  
Die Feinheit der Bittere kannst Du deutlich steigern durch  
ausschließliche Verwendung von edlen Aromasorten wie Spalt Select oder  
Hersbrucker. Der Einfluß des Hopfens auf Vollmundigkeit, Geschmack und  
Süffigkeit ("Drinkability") wird vielfach unterschätzt und die Bittere  
dieser Hopfensorten finde ich selbst bei hoher Dosierung (z.B. pseudo  
ESB mit 40IBU) absolut nicht aufdringlich.

Abstand nehmen würde ich vom Verzicht auf Maltoserast. Zu niedrige  
Vergärungsgrade ergeben meiner Erfahrung nach breite und mastige,  
schwer bekömmliche Biere (...und Blähungen... ;-) und ein hoher  
Dextrinanteil ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit viel bzw.  
angenehmer Restsüße. Da folgst Du lieber dem Rat von Thomas und  
verwendest helles Caramelmalz (aber subtil und "dezent", also bis 6%,  
nicht amerikanisch ;-)

Allzeit gut Sud
Hubert Hanghofer


Zitat von maggy-mail at freenet.de:

> Hallo Braufreunde,
> habt ihr wieder mal Lust auf eine neue Diskussion?
>
> Ich werde nach langer Unterbrechung in zwei Wochen ein Lagerbier brauen.
> Ursprünglich war ein Pils geplant, nach Durchsicht meiner alten  
> Unterlagen ist mir dann das ?Wiener Lager? begegnet.
> Meine Vorstellung sieht ungefähr so aus:
>
> - irgendwo zwischen Pils und Märzen
> - malzig-süßlich, aber schlank
> - Hopfung dezent aber nicht zu schwach
>
> Mein Hauptaugenmerk liegt auf der süßlichen Note.
> Ich habe vor einigen Jahren schon mal einen Versuch gestartet mit 15  
> Min. Maltoserast und 60 Min. Verzuckerung. Die gewollte Süße habe  
> ich aber nicht so deutlich wahrgenommen. Allerdings hatte ich nur  
> knapp über 10% Stw. dafür aber über 40 IBU.
> Jetzt plane ich mind. 12% Stw. und eine geringere Hopfung. Außerdem  
> würde ich, um mehr Süße zu erhalten, gerne komplett auf die  
> Maltoserast verzichten.
>
> Und über diese fehlende Maltoserast würde ich gerne mit Euch diskutieren.
> Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit nur ein ?halbes? Bier braue,  
> welches Geschmacklich dann nicht harmonisch ist.
> Mir ist auch klar, dass ich die Süße auch über die Stammwürze regeln  
> kann, ich will jedoch ein schlankes- und kein Bockbier brauen.
>
> Beste Grüße
> Jens
>
>
>
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