[HBF] Hopfenseihen

Erhard Ogris eogris at gmx.at
Fr Mai 27 10:00:42 CEST 2011


Hallo Tobias,

Leider verspätet, aber Herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. 
Das ist sehr hilfreich für mich.

lg,  Erhard

Am 26.04.2011 14:12, schrieb Tobias Kandler:
> Hallo Erhard,
>
> ich mache am Ende des Würzekochens immer eine Whirlpoolrast von etwas mehr
> als 15 min. Danach lasse ich alles durch den 2" Ablaufhahn seitlich am Boden
> der Würzepfanne über ein Seihtuch in den sterilisierten Läuterbottich
> ablaufen. Hier wird vorgekühlt und am Ende mit der Läuterpumpe alles in die
> gereinigte Würzepfanne für die Gärung wieder hochgepumpt. Aus meiner Sicht
> hat man damit den Vorteil, daß man einerseits durch den Whirlpool die
> Trubbestandteile so lange wie möglich zurückhält, andererseits möglichst
> schnell abseiht. Gegen Ende geht der ganze Trubkegel mit durch. Den presse
> ich dann noch aus dem Seihtuch aus. So kann man fast die ganze, in den
> Hopfentrebern enthaltene Würze gewinnen. Der Effekt ist mit Dolden natürlich
> nicht so gut wie mit Pellets aber da ich jetzt einen Teil der kochenden
> Würze zur Zugabe des Hopfen abtrenne und die  gefrorenen Dolden darin
> püriere und den grünen Brei dann zurückgegeben weiterkochen lasse, ist es am
> Ende des Würzekochens ähnlich komfortabel, wie bei der Anwendung von
> Pellets.
>
> In diesem Zusammenhang wollte ich noch eine Mitteilung machen, von der ich
> denke, daß sie gut hierher paßt. Ich möchte aber vorausschicken, daß das
> folgende keine ostalgische pseudopolitische Agitation ist, sondern nur ein
> faktischer Bericht. Also: Ich hatte gelegentlich Kontakt zum ehemaligen
> Leiter der Hopfenforschung im Anbaugebiet Elbe-Saale (also dem Anbaugebiet
> der ehemaligen DDR). Bei meinen Nachfragen zum Thema Hopfenanbau und Zucht
> desselben, verwies er mich an einen ehemaligen Wissenschaftler aus der
> Vor-Wende-Zeit, der an folgender Thematik arbeitete: Verarbeitung von grünem
> und ungetrocknetem Hopfen in tiefgefrorenem Zustand. Was sagt uns das? Zum
> einen sagt es dem, der die ehemalige DDR ein wenig kennt, etwas über die
> damalige Ressourcenknappheit und die damit verbundenen ingenieurtechnischen
> Ideen, zum anderen aber auch, daß wir mit unserer Hopfenanwendung: grün und
> ungetrocknet, tiefgefroren und in Doldenform durchaus auf Pfaden wandeln,
> die sich lohnen weiter zu verfolgen. Ich für meinen Teil finde vor allem das
> pürieren in einem Teil von der kochenden Würze abgetrennten Volumen
> interessant, da hierin aus meiner Sicht mehrere Vorteile liegen. Man hat
> eine höherer Ausbeute vergleichbar mit Pellets. Bei der Terpenrast
> unterstützt das Pürieren die gewünschten Oxidationsprozesse, und man hat
> auch eine bessere Abtrennbarkeit beim Hopfenseihen bei der Kombination von
> Whirlpool und Hopfenseihen mit Filtertuch.
>
> Gruß
>
> Tobias
>
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