[HBF] hefe. hauen und stechen

Greg 'groggy' Lehey grog at lemis.com
Sam Feb 14 07:56:09 CET 2004


On Saturday, 14 February 2004 at  7:21:56 +0100, ladidel wrote:
> Liebe Brauer,
>
> Brauen sollte in jeder Beziehung mit Spass verbunden sein. Damit der
> nicht aufhört und vielleicht noch ein paar lachend in den "Kaffee
> spucken " müssen, setze ich hier noch ein wenig nach. ( Lachen ist
> gesund ! )

Keine Frage.

> Die Aufregung betreffs der Hefe ist erfreulich groß. Wer von all
> denen, die hier ihre Meinung dazu Kund tun hat den wirklich
> vorbehaltlos mit Backhefe Versuche gemacht? Also alle raus, die
> nicht mehr als zwei Versuche mit Backhefe gemacht haben. Wenn ich
> schon an die Sache rangehe und mir sage: das kann nichts werden und
> kann nicht schmecken, dann ist das ein halbherziger oder gar kein
> Start. Die meisten haben bestimmt keinen Versuch gemacht und geben
> nur Negatives wieder, was sie irgend wo gelesen haben.

Für bestimmte Werte von "irgendwo" stimmt das schon.  Fast alles, was
ich gelernt habe, habe ich von anderen gelernt.  Dabei bin ich
durchaus bereit, die Behauptung kritisch zu werten.  Ich habe aber
weder Zeit, Geld noch Lust, schlechte Erfahrungen anderer selbst zu
erleiden.

> ( Nach dem Motto: Es kann nicht gut sein, was nicht sein darf.)

Keineswegs.

> Der Hobbybrauer aus Spass ist für mich jemand, der selbst
> ausprobiert und Sachen hinterfragt, und nicht irgendwelche zufällig
> entstandenen Meinungen, die immer wieder falsch abgeschrieben und
> verbreitet werden, unreflektiert übernimmt.

Gut, hier gibt's wieder Worte wie "zufällig" und "unreflektiert".  In
meinem Fall habe ich durchaus reflektiert und meinen Standpunkt auch
(zugegebenerweise aus zweiter Hand) begründet.

> Wer ohne eigene Versuche über Backhefe urteilt, verhält sich wie der
> Deutsche Brauerbund ca.  1992 : ---- Die Bierherstellung der
> Hobbybrauer Zuhause kann nur Versuch von ein paar Spinnern
> sein. Schmecken kann dieses Bier nicht, da die Ausstattung in
> keinster Weise dem Standard und Wissensstand der professionellen
> Brauerei entspricht. Sie werden alle früher oder später zum
> gekauften Bier zurückkommen, weil das Selbstgebraute einfach nicht
> schmecken kann..---- Nicht nur hier meinte man, Bierbrauen zuhause
> sei unmöglich und zum Scheitern verurteilt..

Gutes Argument.  Das bedeutet aber nicht, dass die Brauindustrie
völlig ahnungslos ist.

> Wenn ich und viele Andere diese Meinung so stehen hätten lassen,
> dann wäre das Hobbybrauen jetzt nicht da, wo es ist und gäbe es auch
> kein Forum. Falls Ihr Zweifel hattet, habt Ihr deshalb auf den
> ersten Versuch verzichtet? Nein, sonst würdet Ihr nicht inzwischen
> brauen. Ihr habt selbst ausprobiert und hinterfragt, was andere in
> den Raum gestellt haben. Warum sollte das bei der Verwendung von
> Backhefe und unerprobten Schüttungen anders sein?

In diesem Fall habe ich schon viele glaubwürdige Berichte gelesen,
nach denen die Backhefe unmöglich schmeckende Biere erzeugt.  Die
Verfechter der Backhefe stellen auch keinen Geschmacksunterschied
zwischen einzelnen Hefen fest; ich schon.  Davon muss ich ausgehen,
dass ich einen anspruchsvolleren Geschmack habe.  Wenn ich schon die
Brauhefentüten wegwerfe, die mit "Braukits" kommen, kann ich mir nicht
vorstellen, dass ich mit Backbieren besser bedient sein werde.

> Der Anfang ist gemacht, aus Hobbybrauern werden kleine
> Industriebrauer, die nur das benutzen, was die Hightechbrauer für
> erforscht und richtig halten.

Schon richtig.  Aber das bedeutet nicht, das Rad neu zu erfinden.

> In diesem Sinne : Zurück zum Bier und viel Spass beim Hauen und
> Stechen. Wer kann , der kann und wer nicht kann, dem hilft auch kein
> Wyeast. Und jetzt bin ich mal gespannt, was uns die letzte
> Faschingswoche zum Thema Hefe bringt.

Ah!  Jetzt habe ich's verstanden!  Das war ja alles nur ein
Faschingschwank!

Greg
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