[HBF] Koelsch richtig gebraut?

Greg 'groggy' Lehey grog at lemis.com
Sam Feb 14 07:40:53 CET 2004


Für diejenigen, die nicht gerade dabei sind, in der Waschmaschine zu
maischen, Bier aus Backhefe herzustellen oder Brennspiritus genießbar
zu machen: Wie braue ich ein glaubhaft schmeckendes Bier Kölscher Art?

Im Detail: 

1: Malz

Alle Rezepte, die ich gefunden habe, sehen Weizenmalz vor.  Ist das
nötig oder auch nur wünschenswert?

Hier die Einzelheiten: Bei
http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=News&file=article&sid=94
sieht Klaus Kling 2700 g Malzextrakt, 400 g Weizenmalzextrakt und 100
g Maisflocken für ein Gesamtvolumen von 20 Litern vor.  Dieses Rezept
kommt mir wegen des Maises wenig glaubhaft vor.  Beim
Weizenmalzextrakt handelt es sich meist um ein Mischprodukt
(hierzulande 50% Weizenmalz, 50% Gerstenmalz).  Das entsprechende
Maischrezept
(http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=News&file=article&sid=93)
lässt die Maisflocken fallen und benutzt ein Gerste-Weizen-Verhältnis,
das darauf zurückschließen lässt, dass der Weizenmalzextrakt im ersten
Rezept 100% aus Weizenmalz bestehen soll.  Gibt's das denn im
deutschsprachigen Raum?

Das zweite Rezept (http://www.netbeer.org/recipes.htm) ist von Hubert
Hanghofer.  Es sieht für wohl 50 Liter Würze 8.5 kg Pilsenermalz und
1.5 kg Weizenmalz vor, also ähnliche Verhältnisse wie das erste
Rezept.

Hierzulande gibt's auch ein Rezept von Ray Mills: "Kates Kolsch", ein
"Pale Lager".  Sieht 4 kg Pilsener Malz, 820 g helles Weizenmalz und
100 g Caramnünchen vor für runde 22 Liter vor.  Ich habe bei diesem
Rezept schon wegen der Bezeichnung "Lager" Bedenken.

Dann hat Forrest Williams, zwar ein Ami, einen doch gar nicht so
unüberzeugenden Bericht geschrieben:
http://www.brewingtechniques.com/library/backissues/issue6.1/williams.html
Auch hier empfiehlt er 15% Weizenmalz als Ausgangsbasis, ohne zu
behaupten, dass auch in Köln so verfahren wird.

Schließlich hat mir Thomas Hamann (auch hier auf der Liste präsent)
den Rat gegeben, einfach hellen Malzextrakt (etwa Pilsenermalz) zu
verwenden.

Also: Weizen oder nicht?  Mais kann ich mir wohl schenken.

2: Hopfen

Kates Kolsch will 27.2 IBU, Hanghofer gibt lediglich Alphasäuremengen
an, (6.5 g, die bei 30%er Aufnahme wohl auf 36 IBUs ausgeht), und
Kling gibt 28 EBU (ist das dasselbe wie IBU?) an.  Forrest Williams
schreibt 20 bis 30 IBU vor und erwähnt, dass eher mehr Hopfen gut
sind.  Der Wert 28 kommt mir also am vertrauenswürdigsten vor.  Stimmt
das?  Ich hatte vor, Tettnanger zu verwenden.

3: Gären

Die Hefe steht schon fest: Wyeast 2565.  Bei
http://www.wyeastlab.com/beprlist.htm steht, dass sie entweder bei
"normalen" Temperaturen für obergärige Hefen oder im Bereich 13-16°
funktioniert.  Hierzulande empfiehlt man den kühlen Bereich, Hanghofer
im Prinzip auch (14-18°).  Kling schreibt "Hefe: obergärig" vor und
gibt keine Temperaturen an.  Williams will die Temperatur unter 21°
halten.  Was soll ich machen?

4: Lagerung

Nach Beendigung der Hauptgärung interessieren sich Hanghofer und Kling
für's Bier nicht mehr.  Williams will zwischen 0° und 4° bis 8 Wochen
lagern, Mills 4 Wochen bei 2°.  Ist das typisch?

Natürlich wäre ich für andere Hinweise auch dankbar.

Greg
--
Finger grog at lemis.com for PGP public key.
See complete headers for address and phone numbers.
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde geschreddert...
Dateiname   : nicht verfügbar
Dateityp    : application/pgp-signature
Dateigröße  : 187 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL         : http://lists.bonis.de/pipermail/hbf/attachments/20040214/54ab60c2/attachment.bin