[HBF] Freiberger Urtyp

Tobias Kandler walaskjalf at gmx.de
Die Jun 10 16:05:37 CEST 2003


Hallo Braukollegen,

Am Wochenende wurde wiedermal gebraut. 10.000 Watt Heizleistung machen ganz
schön warm bei der Hitze.

Das Rezept für diesen Sud ist dem mittelalterlichen Bierrezept für
Freiberger Bier entlehnt. Es ist ein helles, mildes Altbier oder Kölsch, es
kommt also eine obergärige Bierhefe zu Einsatz.

Die Farbe ist eher hell, die Stammwürze ca. 11%. Die Bittere läßt sich nicht
genau ermitteln, ich ging von bis zu 1 1/2 Pfund Hopfen je Zentner Schüttung
aus. Laut Aussage der Freiberger Altertumsvereins eine gängige Dosierung.
Die Recherchen sind zu diesem Rezept aber noch nicht abgeschlossen, es war
also eine Art Probesud. Gemaischt wird mit dem englischen
Bottichmaischverfahren, wie in Huberts Buch für die Ales angegeben, so
ähnlich hat man früher hier auch gemaischt. Das Dekoktionsverfahren kam in
Freiberg erst 1850 mit dem Communbrauhof auf.

Die Daten:

Schüttung:10kg Pilsner Malz
Hauptguß: 34,6l (24,3l Einmaischen; 10,3l Infusion)
Nachguß:  46,2l

Maischen:
60´@64°C
30´@72°C
Temperatursprung durch Infusion kochend,
Nachguß 78°C

Kochen 90´
Hopfung: 155g Saaz Typ 90, 3% AA
Bittere: 22 IBU

Die Bittere ist recht mild, liegt am Hopfen. Saaz und u.ä. wurde bei uns
viel verwendet.

Gut Sud

Tobias