AW: [HBF] Jodprobe

Roland Buser - DHL, Switzerland roland.buser at dhl.com
Mit Apr 9 18:13:32 CEST 2003


Hallo Thorsten

"Heimbrauen für Fortgeschrittene", ist dies das Buch, das in der letzten
Flaschenpost vorgestellt wurde? Was meinst Du dazu? Und vor allem wo hast Du
es gekauft?

Mit der Jodprobe überprüft man, ob sämtliche Stärke verzuckert wurde. Das
heisst, dass die Enzyme gut gearbeitet haben. Verbleibende Stärke könnte von
der Hefe nicht verarbeitet werden. Ich mache die Jodprobe immer erst nach
der Rast von 71-73 Grad. Falls dann noch etwas nicht OK ist, kannst Du diese
Rast noch "beliebig" verlängern bis eben die Jodnormalität erreicht ist. Wir
haben mal bei einer Dekoktion ein Durcheinander gemacht und die verbleibende
Stärke haben wir dann einfach mit einer länger Alpha-Amylase-Rast (70-75
Grad) noch verzuckert.

Ich weiss leider nicht auswendig welche negative Auswirkungen (ausser der
mit der Hefe) Reststärke im Bier noch haben würde. Ich glaube Trübungen
wären ein Nachteil und vermutlich auch eine geringere Haltbarkeit des
Bieres.

Frühere Jodproben werden immer noch Stärke anzeigen, dann kannst Du auch
gleich Dein Jod testen, aber es würde mich sehr überraschen, wenn dieses alt
werden würde.

Apropos Stärke. Ich habe mal irgendwo im Netz eine Tabelle gesehen in der
die Verkleisterungstemperaturen und -zeiten von Rohfrucht aufgelistet waren.
Weiss jemand von was ich spreche und den Link hier hineinstellen?

Gruss
Roland Buser

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: hbf-admin at lists.k-town.de [mailto:hbf-admin at lists.k-town.de]Im
Auftrag von Thorsten Barkmann
Gesendet: Dienstag, 8. April 2003 19:04
An: hbf at lists.k-town.de
Betreff: [HBF] Jodprobe


Hallo liebe Braukollegen,

ich habe mir gerade Hagen Rudolph´s Buch "Heimbrauen für Fortgeschrittene"
vorgenommen. Mir ist nicht erst beim Lesen dieses Buches aufgefallen, daß
viele
Bücher erwähnen, daß die Jodprobe zu entnehmen ist um festzustellen, ob sich
die
Jodnormalität eingestellt hat.

Mir ist klar, daß es gut ist, wenn sich die Jodnormalität eingestellt hat
und
daß es weniger gut ist, wenn sich die Jodnormalität nicht eingestellt hat
aber
nicht, was dagegen zu tun ist. Bisher habe ich das Ergebnis daher akzeptiert
und
unbeirrt weitergemacht.

Irgendwo habe ich gelesen, daß man die Jodprobe mehrmals ziehen soll. Ich
glaube
nach jeder Rast und vor dem Läutern.

Angenommen, meine Jodprobe fällt nach der Maltoserast (60-65°C) negativ aus.
Ist
das ok? Soll ich die Rast verlängern oder einfach weitermachen, weil sich
das
bei der nächsten Rast behebt? Was tun, wenn meine Jodprobe nach der Rast
zwischen 71-73°C immer noch negativ ausfällt? Was tun, wenn meine Jodprobe
auch
bei 78°C immer noch negativ ausfällt, der Stammwürzegehalt aber den
gewünschten
Wert erreicht hat?

Hat jemand Erfahrung damit, wie in diesen Fällen die Jodprobe günstig zu
beeinflussen ist? Macht Ihr die Jodprobe überhaupt oder ist das nur Theorie,
die
nun mal in keinem Hausbrau - Buch fehlen darf?

Kann man Jod beliebig lange aufbewahren oder liefert es nach einiger Zeit
(etwa
6 - 12 Monate) keine zuverlässigen Ergebnisse mehr?

Allzeit Gut Sud
Thorsten