[HBF] Heimbrausoftware

marcus.schmitz at web.de marcus.schmitz at web.de
Don Nov 28 21:31:19 CET 2002


Hallo zusammen!

Mann-O-Mann! Ich habe noch nie gesehen, dass ein Posting so viel Anworten generiert wie die Anfrage zum Thema Brausoftware.
Seit dem ersten Posting von Thomas denke ich auch relativ viel über das Thema nach und bin auf folgende Fragen und zum Teil auch Antworten gestoßen:

a) Wann klappt so ein Projekt:
Wenn viele Leute möglichst viel Freizeit opfern.
Folgerung i) Die Software sollte für möglichst viele Leute eine Hilfe Darstellen. Egal ob 20 l, 4 Gallonen, 100 l oder 100 hl.
Folgerung ii) Jeder sollte mitmachen können, d.h. im Internet: Projektsprache Englisch. Nicht schon jetzt aber spätestens bei der ersten Zeile Code!
Folgerung iii) Es sollten soviele potentielle Mitarbeiter wie möglich davon wissen, d.h. man sollte auch bei anderen HB-Foren (englisch, chinesisch, ...) 
Werbung machen.
Folgerung iv) Jeder der Interesse hat, sollte seinen Fähigkeiten entsprechend mitarbeiten können. D.h., jemand, der nicht in Java programmieren will oder 
kann oder keine Zeit hat Java zu lernen, kann in C# programmieren (interessanterweise hat das NIEMAND von den Hobbybrauern vorgeschlagen! Kein 
Warsteiner ==> kein C#?).
Folgerung aus Folgerung iv) Wir sollten uns nicht über das Womit, sondern das Was unterhalten.
Folgerung v) Keine Stunde Arbiet sollte umsonst sein, daher nicht ein monolitisches Paket, sondern viele kleine Tools, die sich aber per Quellcode integrieren 
lassen (Einheitenumrechner, Rohstoffskalierer ..). D.h. Funktionalität von der GUI trennen.

Was würde MICH bei einer HBSoftware hinter dem Ofen vorlocken?

1.) Rezepte erstellen.
Wie?

1.1) Aus dem Luftleeren Raum
==> Wie wird so ein Rezept abgelegtt? XML(nicht so ein Overkill wie beim www.wbf.org, aber in die Richtung) !!!
==> Womit erzeuge ich es? Notepad? Nein! ==> Arbeitspaket 1: Rezepteditor (kein Bezug zum eigentlichen Brauvorgang: Offline-Tool)

1.2) Nach einer Anleitung aus einem nicht zwingend muttersprachlichen Buch
==> Einheiten anpassen, Chargengroeße skalieren. ==> Arbeitspaket 2: Einheitenumrechner

1.3) Mit völlig unbeschaffbaren Rohstoffen (Was? Ganja-Hopfen aus Jamaica? Nie gehört..)
==>Rohstoff-Mapping ==>Arbeitspaket 3: Rohstoffumsetzung

oder 

1.3a) mit etwas anderen Rohstoffen (ich habe Münchner Malz mit 16 EBC, Philipp Heiss schreibt aber von 18 EBC)
==> Rohstoff-Konvertierung (Kür-Programm!)

1.4) Nach der Anleitung eines HBF-Kollegen.
==>
1.4.1) Ich will das Rezept nicht wieder von Hand eingeben müssen
====> Austauschformat
1.4.2) Das Rezept sollte auf meine Anlage in meinen Einheiten umgerechnet werden.
=====> Beschreibung meiner Anlage
=====> Beschreibung der Zielparameter für eine Anlage.
=====> Vorgabe einer Gruppe von Einheiten (z.B. SI-Einheiten)

1.4.2.1) Ich möchte entscheiden welche Parameter mir bei einem Zielgrößenkonflikt wichtig sind (lieber weniger Bier oder lieber das S:G-Verhältnis 
einhalten?
Rezepterstellungsschema/algorithmus und Parameterdef (XY := fix/variabel)

1.4.3) Mit der Rohstoffquelle des Kollegen.
====> Rohstoff := RStoffParameter + Lieferant

2.) Rezepte speichern
2.1) lokal
2.2) Einem HBF-Kollgen unterjubeln.

Als ersten Punkt sollten wir uns daher vielleicht auf ein Austauschformat für Rezepte, Einheiten und deren Umrechnung und Rohstoffe einigen. Dann kann 
jeder einen Client in wer-weiß-welcher Architektur erstellen, der mit allen anderen Daten austauschen kann.

Vorschlag: XML inkl. Schema. Möglichst nah an industriell weit verbreiteten Normen (ISA S88.1 Batchprocessing Modells and Terminologie, oder so...)

Weitere Punkte, die mich interessieren:

3) Sudbericht
3.0) Fax für mein hochheiliges Hauptzollamt.
3.1) Vordruck für das eigentliche Brauen als Protokoll
3.2) Speicherfunktion für eine Chargenhistorie
==> Erst hier kommt eventuell die Datenbank ins Spiel, ich halte aber eigentlich mehr von einer Verzeichnis-Datenhaltung (==> X-Copy-Installation)

4) Auswertung
4.1) Ausbeute berechnen
==> Baut auf 3.2 auf.

5) Kürprogramm
5.1) "Eieruhr" aus dem Rezept erzeugen:
====> 30 Minuten Rast? Okay, Du sagst mir wann die Temperatur erreicht ist. Jetzt? Gut, ich stoppe die Zeit und sage wann Du fertig bist (Online-Tool)

5.2) Sonstige Spinnereien



Sonstiges: Objectmodel der Rezepte (S88):
Masterrecipe(Sorte)->Header(Wer hat's gamacht, wann, für wieviel Bier?)
                   ->Formula (ProcessParameter und ProcessInput)
                   ->Verknüpfung mit Rezeptprozedur (Wie     wird's gemacht?
                                                     Schrittabfolge?
                                                     Bsp. Infusion, Dekoktion.
                                                     Damit wiederverwendbar!)

Rezeptprozedur->Header
              ->Schrittfolgen (Aufheizen, Rast, Aufheizen ...)

Soviel erstmal.

Prost

Und für die, die alles bis zum Ende gelesen haben als Belohnung:
http://svt.se/hogafflahage/hogafflaHage_site/Kor/hestekor.swf

Beste Grüße

Marcus