[HBF] Re: 1. Eisenkessel (Thomas Rohner)

Ton Notermans anoterm at tin.it
Fre Okt 25 18:12:33 CEST 2002


> Das stimmt schon!
> Ich kenne da aber einen recht rustikalen Brauer, der will sich unbedingt
einen Eisenkessel bauen.
> Er hat ( ich glaube in Junkersdorf ) eine kleine Brauerei gesehen, die
kochen in einem
> Stahlkessel.
> Bis dorthin, wo die Würze steht, ist der Stahl auch schon etwas
angefressen / abgetragen.
> Er meint jedenfalls, das Eisen tut der Würze und dem Bier gut...
> Scheinbar tut der Kessel in Junkersdorf schon etliche Jahrzehnte,
> währe mal interessant von einem Eisenkesselbesitzer Erfahrungen zu
höhren....
>
Ich habe auch in der Literatur gelesen, dass man Eisenkessel tunlichst
meiden soll, aber mittlerweile habe ich doch da erhebliche Zweifel. Ich habe
vor kurzem einen Brauer kennengelernt der ein ausgezeichnetes Weizen braut,
und zwar mit einem Sudhaus aus Eisen.

Dass das Bier ausgezeichnet ist, ist uebrigens nicht nur meine Meinung. Wir
haben hier in Italien vor kurzem  ein Weissbierseminar organisiert und das
Bier von drei Verkostern - allesamt Profis mit jahrelanger Erfahrung -
verkosten lassen. Keiner von denen hat irgendeinen Eisen oder Blutgeschmack
in dem Bier bemerkt . Ausserdem haben wir das Bier noch vom Institut fuer
Lebensmitteltechnologie in Bologna analysieren lassen, und die Analyse hat
bestaetigt das dass Bier voll in Ordnung ist.

Fazit, obwohl die Literatur behauptet, dass man mit Eisenkesseln  kein gutes
Bier brauen kann, sieht es in der Praxis vielleicht doch etwas anders aus.

Uebrigens, falls es euch interessiert, bei der Brauerei handelt es sich um
die Weissbierbrauerei Bauer in Triftern, Niederbayern. Triftern ist etwas 12
Km von Braunau entfernt, und demnach auch leicht von Oesterreich aus zu
erreichen.

Gruss,

Ton