[HBF] Filtermethoden
Gregor
gregor at blinx.de
Die Aug 20 15:29:22 CEST 2002
Hallo zusammen,
Manfred schrieb:
>
> Ich habe einen Gärbehalter mit Spannring oben. Dort spanne ich einfach
> ein sauberes Geschirrtuch ein und gieße die Würze durch. Die Poren
> verstopfen dabei natürlich etwas. Aber mit etwas rühren brauche ich für
> meine 30 l ca. 10 min. Dabei bekomme ich dann beim fertigen Bier in
> den Flaschen einen ca. 1 cm hohen Bodensatz. Ist das viel ? Wie könnte
> ich den vielleicht noch verringern?
ein cm Satz in der Flasche ist IMHO sehr viel. Ich filtere meine Würze
übrigens überhaupt nicht durch Tücher, Windeln, etc.. Ich stelle meinen
Eintauchkühler 20 min vor Kochende in meine Sudpfanne, damit dieser durch
die heiße Würze sterilisiert wird. Nach Kochende nehme ich den Kühler in
Betrieb. Wenn die Würze 18-20°C hat, benutze ich einen Schlauch an dessen
einem Ende ich ein Kupfer T-Fitting befestigt habe. Um den Fitting habe ich
einen Schwamm aus rostfreiem Stahl befestigt. Per Siphon schlauche ich dann
relativ klare, gekühlte Würze mit Hilfe dieses Schlauchs in die Gärbehälter.
Durch die Kühlung hat sich der Trub (Heißtrub und Kühltrub) zusammen mit dem
Doldenhopfen am Pfannenboden abgesetzt. der Stahlschwamm wirkt zusammen mit
dem Doldenhopfen als Filter. Meistens ist diese Methode sehr wirksam und ich
bekomme fast alle Würze (bis auf 1-2 l) in die Gärbehälter. Nur bei meinen
"Hopfenorgie-Bieren" (IPA, etc.) mit 250 g und mehr Hopfen per 50 l batch
bleiben leider ca 5 Liter Anstellwürze in der Pfanne zurück, da sich der
Hopfen derartig ausgedehnt und mit Würze vollgesogen hat. Damit kann ich
aber leben.
Nochmal zum Bodensatz in Flaschen: Manfred, scheinbar bekommst Du mit Deiner
Methode doch recht viel Trub in die Flaschen. Hefesediment alleine ist bei
weitem nicht so viel. Ich habe typischerweise 1-2 mm Satz in meinen Flaschen
(ungefähr soviel wie bei einer Flasche Schneider-Weisse) . Probiere doch
mal, Dein Jungbier am vorletzten oder letzten Tag der Hauptgärung in einen
2. Gärbehälter zu schlauchen, ohne den Bodensatz im 1. Gärbehälter, versteht
sich. Dadurch wird später wesentlich weniger Sediment in den Flaschen
auftauchen. Hierbei ist Vorsicht geboten, damit Du Dein Bier nicht oxidiert!
Also langsam und mit Bedacht schlauchen, und das Schlauchende im 2.
Gärbehälter immer unter der Oberfläche halten. Plätschern ist hier verboten.
Die im Bier schwimmende, aktive Hefe sorgt trotz des vielen,
zurückgelassenen Sediments (aus Hefe und Trub) im 1. Behälter für eine sehr
zufriedenstellende Endvergärung im 2. Behälter. Nach ein paar Tagen erneut
vorsichtig (siehe oben) in den Flaschenabfüll-Eimer schlauchen, in dem
bereits Würze (Speise) oder eine entsprechende Menge sterile
Glucose-Wasser-Mischung vorgelegt worden ist. Abfüllen in Flaschen, wie
gewohnt. Du wirst sehen, mit dieser Methode hast Du nur minimal Hefesediment
und keinen Trub in der Flasche.
Wenn du per "Grün-Schlauchen" karbonisierst und direkt aus dem 1.
Gärbehälter abfüllst, wirst Du wahrscheinlich immer etwas mehr Sediment in
der Flasche haben. Ich mache das nie, und kann daher nicht viel dazu sagen.
Gut Sud - RDWHAHB
Gregor
uups, habe gerade Huberts Beitrag zum Thema gelesen. Da überschneiden sich
unsere Antworten wohl ein wenig :-). Na, ich hab meinen Beitrag eh schon
geschrieben und schicke ihn jetzt einfach trotzdem los.
G.