[HBF] Kratzig-bitteres Bier: Diacetyl oder was?

daniel at rinck.de daniel at rinck.de
Mon Mai 20 13:32:58 CEST 2002


Hallo Gregor,
hallo Braufreunde,

On 18 May 2002 at 14:20, Gregor Zellmann wrote:

> Bittere kann auch von der Hefe kommen. Sog. Hefebittere. Hast Du einen
> ausreichend großen Hefestarter vorbereitet und hergeführt? Deine
> Gärung verlief ja wirklich sehr schnell (2 Tage). Bei welcher
> Temperatur hast Du denn Dein Bier vergoren? Vielleicht kommt der
> Fehlgeschmack durch gestresste Hefen (Temperatur, zu kleine Menge an
> aktiver Anstellhefe).

Das kann gut sein. Meine angesetzte Hefe ist mir gekippt. 
Vielleicht war die Würze, mit der ich die Hefe angesetzt hatte 
bereits verdorben. Da hatte ich wohl nicht aufgepaßt. 
Ich hatte es gerade noch vor dem Anstellen gemerkt. Dann musste 
ich in der Not zu Trockenhefe greifen. Bisher war mir das noch 
nicht passiert und ich hatte zuerst auch bedenken. Nachdem die 
Gärung dann aber so gut ankam, war ich wieder beruhigt.

Die Temperatur war mit ca. 20°C auch etwas hoch. Unser Keller 
hatte zu der Zeit ca. 15°C. Das erschien mir etwas kühl. Ich 
konnte zu diesem Zeitpunkt ja nicht wissen, dass die Gärung so 
gut verläuft. Danach wollte ich das Gärfaß nicht mehr umstellen, 
um einen Temperaturschock zu vermeiden. 

Übrigens hatte gestern eine Bekannte sogar eine *ganze* Flasche 
von dem Bier getrunken. Sie war zwar nicht begeistert, fand es 
aber auch nicht sooo schlecht.
Vielleicht muss ich das Bier ja doch nicht ausschließlich zum 
Bekämpfen der Gartenschnecken verwenden :-)
Besteht eine Hoffnung, dass die Hefebittere mit der Zeit etwas 
verschwindet?

> Ich habe mit Taurus Hopfen keine Erfahrung. Northern Brewer (10%
> Alphasäure) und amerikanischer Chinook (13% AS) machen meine Biere
> schön sauber bitter. Ich habe früher ausschließlich Aromahopfen
> verwendet, auch für die Bittere. Das mache ich nicht mehr so, da ich
> die dadurch entstandene Bittere oft als weniger "sauber" empfunden
> habe.

Bisher war das bei mir auch so. Mehr aus Kostengründen habe ich 
jetzt den Einsatz von Bitterhopfen versucht. Dass das sogar eine 
bessere Bittere geben soll, wusste ich aber nicht. Daher lasse 
ich mich mal nicht entmutigen und werden es das nächste Mal 
nocheinmal mit Bitterhopfen versuchen.

> Mehr fällt mir nicht zu Deinem Problembier ein. Vielleicht melden sich
> ja noch Kollegen, die Dir mehr Auskunft geben können.

Danke, Du hast mir sehr geholfen. Das mit der Hefebittere klingt 
plausibel, insbesondere augrund der etwas improvisierten 
Hefegabe.

BTW: Welche Gärtemperatur empfiehlst Du bei Ales. Eher höher 
(Richtung 20°C wie bei Weizen) oder eher kühler?

Viele Grüsse

Daniel