[HBF] Kupferleitung
Gregor Zellmann
gregor at blinx.de
Mon Jan 14 15:45:47 CET 2002
Hallo Frank,
Frank Fröhlich <frank-froehlich at t-online.de> schrieb:
> die verrohrung ist nicht fest.
> es ist durch muffen möglich, teile der verrohrung
> auseinander zu bauen und nach dem brauen gründlich
> durchzuspülen.
Das Auseinanderbauen nach jedem Brauvorgang wäre mir persönlich zu
aufwändig, aber das geht natürlich. Ziel ist, die Leitungen so zu spülen,
daß da nicht z.B. Maischereste oder Würze in den Rohren hängen und bis zum
nächsten Einsatz zu schimmeln oder sonstwie zu gammeln anfangen.
Profibrauer haben dazu halt eine CIP (Cleaning In Place) Anlage. Damit kann
Lauge durch alle Leitungen und Behälter gepumpt/gesprüht werden. Planst Du
den Einsatz einer Pumpe?
> ich verstehe nur nicht, warum du beim würzekühlen
> von cu-rohr absehen würdest.
Beim Kühlen würde ich nicht generell vom Einsatz von Cu Rohr absehen. Ich
verwende selber einen Eintauchkühler aus Kupferrohr. Ich würde nur nicht
unbedingt kalte Anstellwürze *durch* ein Kupferrohr laufen lassen, das nicht
absolut sauber und steril ist. (Die Infektionsgefahr ist bei kalter Würze
extrem hoch) Und das lässt sich halt nicht sehr gut nachprüfen, weil Du
nicht reinschauen kannst. Freunde von mir hatten eine ganze Serie von
infizierten Bieren, die dann in den Gully wanderten. Der Grund war ein
Gegenstromkühler, bei dem die heiße Würze, während diese durch ein
Kupferrohr fließt, auf Anstelltemperatur abgekühlt wird.
Das ist alles eine Frage des Aufwands. Natürlich kriegt man auch ein
Kupferrohr richtig sauber und praktisch keimfrei, wenn man mit sehr heißem
Wasser spült und anschließend eine Pumpe einsetzt mit der man eine
Desinfektionslösung für einige Zeit durch das Rohr zirkuliert.
Ich versuche den Einsatz von Zeit und Material klein zu halten. Mir geht's
ums Bierbrauen als Hobby und den *Geschmack* meiner Biere. Ich finde es
lohnt sich nicht für 50 Liter Bier noch eine extra Stunde dafür aufzuwenden,
technisch sicher sehr schicke aber essentiell überflüssige Geräte zu
reinigen, wenn's auch Silikonschläuche gibt, die man einfach in einen Topf
packt und für 20 min kocht um sie steril zu bekommen. Außerdem habe ich
keine Pumpe ;-)
Aber das is halt meine Auffassung. Für viele Hobbybrauer ist der technische
Aspekt das eigentliche "Objekt der Begierde" und das kann und soll ja auch
jeder so halten wie er will. Schließlich ist es ein Hobby :-)
>
> vielleicht kannst du mir auch noch eine nähere materialdeklaration
> der kunstsoffleitungen durchgeben
Also Silikonschläuche gibt es in mehreren Innendurchmessern als Meterware
(z.B. bei www.brouwland.com). Ich habe für meine ca 2 Euro/lfd m bezahlt. Im
Profibereich werden z.B. Blaudieck Schläuche verwendet. Die haben 25mm
Innendurchmesser, sind lebensmittelecht, hitze- säure- und laugenbeständig
und kosten mit DIN 25 Anschlüssen (zum Anschluß an die entsprechenden
Behälter, Kühler, Filter, Pumpen etc.) ungefähr 115 Euro (zzgl.
Märchensteuer) je 4 m Schlauch.
Gut Sud
Gregor