[HBF] Hopfentrocknen
Georg Poehlmann
georg_poehlmann at gmx.de
Die Aug 21 19:27:50 CEST 2001
Hallo Alexander, hallo Brauerkollegen,
bei unserem gemeinsamen Hopfen(stock)lieferanten Willi Schneider
(www.frankenhopfen.de), von dem ich Dir schöne Grüsse bestellen soll,
habe ich mir die Hopfentrocknungsanlage angesehen.
Der Hopfen trocknet in Horden im Abstand von 40 cm übereinander. Der
frische Hopfen wird auf die oberste Horde aufgebracht und man läßt ihn
mit steigendem Trocknungsgrad auf tiefere Horden fallen. Dabei wird er
im Gegenstrom (von unten) mit Warmluft von 60°C durchspült. Die
Lufttemperatur darf dabei 62°C NICHT überschreiten.
Der richtige Trocknungsgrad (12 - 15%) ist erreicht, wenn die Spindel im
inneren der Hopfendolde nicht mehr schmiert, aber auch noch nicht
bricht.
Wie man das Zuhause mit wenig Aufwand realisieren will, ist mir noch
nicht klar. Aber ich werde in den nächsten Tagen noch einen älteren
Hopfenbauern befragen, wie man früher den Hopfen getrocknet hat. Die
alten Bauernhäuser im Spalter Hopfenland haben alle 2 - 3stöckige
Dachböden, auf denen der Hopfen luftgetrocknet wurde - es muß also auch
so gehen. Wichtig ist jedenfalls, den Hopfen nicht lange Sonne und Licht
auszusetzen.
Aber probiere doch einmal einen Sud mit GRÜNEM HOPFEN. Eine gesichertes
Rezept hierzu kann ich Dir nicht bieten, es kann aber nur so
funktionieren, dass man den frisch geernteten Hopfen (max einen Tag alt)
als Aromahopfen 5-15 minuten vor dem Ausschlagen zugibt. Als
Anhaltspunkt für die Hopfenmenge schätze ich einen alpha-Wert von 4% für
den Trockenhopfen, und multipliziere die ermittelte Menge mit 8
(Trocknungsverlust).
Bei meinem heutigen Versuch, ähnlich KLEIN-SCHWECHATER-LAGER nach
Huberts Buch, entfallen bei 28 IBU Gesamtbittere ca 24 IBU auf
Vorderwürze und Bitterung, ca 4 IBU werden vom grünen Hopfen stammen.
Auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt.
Ich werde mir sogar ein Quantum grünem Hopfens für einige Sude
einfrieren.
Ich hoffe, Dir geholfen zu haben und versuche, noch weitere Tips zu
bekommen
Georg