[HBF] Skimming

G Zellmann gregor at blinx.de
Don Aug 2 19:58:40 CEST 2001


**die Kräusen enthalten Gerb und Bitterstoffe. Nur, die sind "unedel"
sozusagen und geben dem Bier eine unangenehme im Gaumen nachhaltende
Bittere.**

Diese Aussage halte ich ebenfalls für sehr fragwürdig. Mag ja sein, daß
einige Bitterstoffe auf diese Weise ins Bier kommen. Aber die Großbrauereien
schicken ja wohl auch niemanden ihrer Mitarbeiter in ihre ZGS
(ZylindroKonische Gärbehälter) um Kräusen abzuschöpfen. LOL. Die lassen die
Kräusen wohl eher auf den konischen Boden sinken und öffnen das dort zu
diesem Zweck vorhandene Ventil ab und an, um das Zeug nicht überflüssig
lange in Kontakt mit dem Bier zu haben. Auf diese Weise wird in der Brauerei
auch die Hefe zur Wiederverwendung "geerntet". Da die wenigsten von uns ZKGs
verwenden (Die amerikanischen Homebrewer sind übrigens ganz verrückt
danach), würde ich eher empfehlen, das Jungbier während der Hauptgärung in
Ruhe zu lassen und nach ein paar Tagen vorsichtig (Infektions- und vor allem
Oxidationsgefahr!!!)  in einen neuen, sauberen Gärbehälter zu schlauchen.
Wenn man echte, obergärige Hefe verwendet, und die Schaumdecke fest genug
ist, kann man einfach unterhalb derselben schlauchen. Ich habe das einige
Male hingekriegt.

Wenn man solche "Fehler" in seinem Bier bemerkt, würde ich eher besseren,
frischeren Hopfen verwenden.
Bitterhopfensorten mit extrem hohen Alpha-Säure Anteil (z.B. Taurus, Nugget,
u.a.) können schon mal ein bißchen im Gaumen kratzen. Vor allem, wenn sie
nicht lange genug mit der Würze gekocht haben, sodaß unedle Komponenten
nicht verdampfen konnten. Ich verwende seit einiger Zeit Aromahopfen auch
für die Bittere. Kostet ein bißchen mehr, macht sich aber positiv im
Geschmack bemerkbar (angenehmere Bittere).

Gut Sud allerseits

Gregor