[HBF] Gaerprobleme

Hubert Hanghofer hhanghof at netbeer.co.at
Mon Nov 27 07:23:27 CET 2000


Liebe Braugemeinde,

On 26 Nov 2000, at 21:50, Gabriela wrote:

> "Hubert Hanghofer" <hhanghof at netbeer.co.at> writes:
> > Nicht wenige Brauereien sind nach Umstellung von Kupfer- auf
> > Edelstahlsudwerke auf diese Probleme gestossen. Brauerei-Kupfer kann
> > bis zu 10% Zink enthalten und so einen mageblichen Beitrag zur
> > Zinkausstattung der Wrze leisten.
> 
> Waere es eine Loesung in einer Edelstahl/Plastik Kleinbrauerei ein
> Stueck Kupfer in den Kessel zu tun?
> 
> Ich lasse den Suessud(Sud vor dem Kochen?) durch ein Kupferrohr
> ablaufen und sterilisiere meinen Kupfer Kuehler 20 minuten vor
> Kochende dadurch das ich ihn in den Kessel lege. Reicht das aus oder
> sollte ich ein Kupferstueck in die Maischtonne legen und auch am
> Anfang des Kochens in meinen Kessel?

Das Mitkochen des kupfernen Eintauchkühlers hat bei mir nichts gebracht. 
Ich bin kein Metall-Experte aber Weichkupfer (Rohre) enthält vermutlich 
kaum Zink.

Um Mißverständnisse zu vermeiden: Eine Umstellung von Kupfer auf Edelstahl 
bzw. die generelle Verwendung von Edelstahl bedeutet nicht automatisch, 
daß Zinkmangel auftritt. Sorgen machen würde ich mir nur, wenn ausgeprägte 
Gärstörungen der geschilderten Art auftreten.

Schon im Malz kann das Niveau an Mineralien niedrig sein (ich verwende 
z.Zt. Biomalz aus Geisenhausen) und wenn dann der Wirkungsgrad beim 
Läutern nicht optimal ist bzw. die Nachgüsse nicht angesäuert werden, 
verbleiben die wenigen Spurenelemente hauptsächlich in den Trebern.

Ich führe zur Zeit Zn-Messungen durch und es zeichnet sich ab, daß eine 
große Rolle der Zn-Level im Brauwasser spielt. Dieser kann stark 
schwanken, ich bin im Großraum Salzburg auf Werte zwischen 0.05 und 0.25 
mg/L gestossen. Die Brauer mit ausreichend Zn im Wasser haben auch 
ausreichend Zn in der Würze, eine Dosierung von Mineralhefe bringt dann 
wenig signifikante Effekte.

Allzeit gut Sud!
Hubert


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