[HBF] AW: [HBF] Re: [HBF] Malzmühle

[Gregor Zellmann, BLINX GmbH]

Hallo zusammen,

sieht so aus, als ob hier der beliebte Thread "Malzmühle" beginnt. Die
ersten Protagonisten stehen schon in den Startlöchern [hi Alan ;-)]. Wer
sagt den Herren Schmidling und Listerman bescheid? :)

In einer hauptsächlich von Amerikanern besuchten Newsgroup zum Thema Brauen,
habe ich ahnungslos einmal die Frage gestellt, welche Malzmühle denn
empfehlenswert sei. Daraus ist ein Meinungskrieg vom Feinsten entstanden.
Wochenlang haben sich u.a. oben genannte Herrschaften angegiftet und z.T.
beschimpft.

Ich möchte mal zusammenfassen was dabei an Fakten rübergekommen ist:

Es gibt verschiedene gute Malzmühlen für den Heimbrauer.

Eine Mühle mit Walzen ist einer Mühle mit Scheiben oder Mühlsteinen
vorzuziehen, da erstere die beim Läutern so wichtigen Gerstenmalz-Spelzen
heil läßt, und der Mehlanteil im geschroteten Malz gering ist. Mühlen mit
Scheiben (Corona) oder Steinen (ich nenne die mal Müsli-Mühlen, ist aber
nicht abwertend gemeint) haben die Neigung die Spelzen zu zerstören und mehr
"Mehl" zu produzieren. Beides ist beim Brauen eher unerwünscht, da es
Probleme mit der Sudhaus-Ausbeute (zu grob geschrotet, dafür sind die
Spelzen in besserem Zustand) bzw. beim Läutern (zu fein geschrotet =>
stundenlanges Läutern, Würze ist nicht klar).

Ich persönlich kenne die Valley-Mill (steht bei einem Freund) und die
JSP-Maltmill (habe ich selber). Was die Qualität des Schrots angeht, ist für
mich kein Unterschied feststellbar. Ich bin sehr mit meiner JSP-Maltmill
zufrieden. Ich kann zwar den Walzenabstand bei diesem Modell nicht verändern
(es gibt auch ein einstellbares Modell), bin aber mit dem voreingestellten
Walzenabstand bei allen bisher geschrotetem Malzen extrem zufrieden. Klasse
bei allen Walzenmühlen ist, daß man sie motorisieren kann. z.B. ganz einfach
mit einer Bohrmaschine. Da sind 10 Kg Schüttung ein Klacks von 2-3 Minuten.

Es gibt u.a. auch noch die Walzenmühlen Philmill I und Philmill II. Beide
sollen ebenfalls gut sein, vor allem die Philmill II.

Gute Walzenmühlen wie die oben genannten sind nicht billig. Vor allem, wenn
man sie in Europa kauft. Alle o.g. Mühlen kommen nämlich aus den USA (JSP
und Philmill) bzw. Kanada (Valley). Erstens muß der Importeur Fracht und
Zoll bezahlen, zweitens ist der US $ -Kurs irre hoch und drittens will der
Importeur ja auch noch ne Mark verdienen. Noch teurer wird's, wenn man nicht
beim Importeur kauft, sondern  bei einem Heimbrau-Shop. Der kauft nämlich
beim Importeur, muß Fracht bezahlen und will auch noch ne Mark verdienen
;-).

Mein Rat: In Amerika bzw. Kanada direkt bestellen und dann selber verzollen.

Ich bin sehr happy mit meiner Investition in eine gute Mühle: Die
Heimbrau-Apotheken hier in Berlin verlangen pro kg geschrotetem Malz bis zu
DM 4,50. In der Mälzerei kaufe ich Basis-Malze sackweise für max. DM 1,50
/kg. Da amortisiert sich eine eigene Mühle ganz schnell.

Gut Sud

Gregor