[HBF] Mikroben-Phobie? - Gabriela

Armin Latzko koela at t-online.de
Sam Okt 28 00:30:52 CEST 2000


Hallo Gabriela, hallo Brauer,

wieviel Hefe ich gebe kann ich beim besten Willen nicht sagen. Ich habe die
Tierchen bisher nie zählen können.
Sie halten einfach nicht still.
Nur so viel kann ich sagen.
Ich vermehre die Reinzuchthefen von White Labs oder Whyeast beginnend immer
2 Tage vor dem Brautag in ca. 1 Liter 10%-iger Würze aus Trockenmalzextrakt
und belüfte ca. alle 8 Stunden, indem ich mit einem normalen Schneebesen
Umgebungsluft (in der Küche) in die Flüssigkeit einrühre.
Das ergibt keine dickbreiige Hefe von ca. 1 Liter, die man nach herrschender
Literaturmeinung für einen Ansatz von 100 Liter braucht. Vielmehr habe ich
eine noch sehr flüssige Hefelösung, in der sich allenfalls etwas Bodensatz
bildet.
Diese Hefemenge ist ausreichend um die Gärung von 150 Liter Bier nach 1 Tag
sichtbar in Gang kommen zu lassen und die gesamte Biermenge bei Obergärung
in ca. 5-6 Tagen und bei Untergärung ca. 10 Tagen durchzugären.
Durch die immense Vermehrungsrate hat man bei der nächsten Führung der Hefe
natürlich den 1 Liter dickbreiige Anstellhefe.
Bisher hatte ich damit nie Probleme mit Infektíonen, wobei ich sagen muß,
daß ich mit mittlerweile mit Edelstahlbehältern arbeite, die beim
Würzekochen bzw. beim Kühlen der Würze alle mit der kochenden Würze in
Berührung kommen, so daß die Sterilisation der Behälter allen hierdurch
weitgehend gewährleistet sein dürfte.
Aber auch als ich noch teilweise mit PE-Behältern arbeitete, ergab sich kein
Infektionsproblem, da ich auch in diesen Gärbehälter die kochende Würze
einfüllte und hierin abkühlte. (Danach natürlich wieder Kühltrüb
abfiltern -> Würze in Kochbehälter -> und zurück in PE-Gärbottich).

Gabriela, das richtige Wort für "pitched" dürfte "geben" sein. Man gibt die
Hefe (Hefegabe).

Gut Sud,
Armin