[HBF] INHALSTSSTOFFE IM BIER

Hubert Hanghofer hhanghof at netbeer.co.at
Die Okt 10 22:18:57 CEST 2000


Liebe Braugemeinde,
Hallo Mark,

On 9 Oct 2000, at 17:14, Mark Neuper wrote:

> Liebe Braugemeinde und vor allem
>>>> lieber Hubert, <<<<

?.....Du brauchst Dir keine Sorgen um mich zu machen,
ich bin nicht krank ;-)
 
> das Alkohol beispielsweise Herzkrankheiten vorbeugen hilft oder sich
> zumindest positiv auswirkt (in geringen Mengen versteht sich) ist
> mittlerweile ein alter Hut. Das Wein weitere gesundheitsfördernde
> Inhaltsstoffe besitzt (Flavonoide, Phenole, sek. Pflanzenstoffe,...)
> auch. Wie aber sieht es mit naturtrübem, selbstgebrautem Bier aus? Da
> müsste doch auch eine ganze Menge nützlicher Stoffe entahlten sein? Gibt
> es dahingehend bereits irgendwelche Analysen, vielleicht auch
> offizielle?

Im allerersten HBF (Februar 1998) habe ich folgendes gepostet:

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From:           	hhanghof at netbeer.co.at
To:             	Forum
Subject:        	Xanthohumol - oder "Selbstgebrautes gegen Krebs!"
Date sent:      	Mon, 9 Feb 1998 20:19:25 +0200

Werte Hausbrauerinnen und -Brauer,

Dr. Karl-Ullrich Heyse wies im Editorial der Brauweltausgabe 3-4/98 
darauf hin, daß Hopfen die krebshemmende Substanz Xanthohumol 
enthält. Dr. Klaus Kammhuber vom Hopfenforschungsinstitut Hüll fand 
diese Substanz sowohl in den Hartharzen des Hopfens als auch - in 
isomerisierter, aber nicht weniger wirksamer Form - im Bier. 
Xanthohumol ist in Naturhopfen und Hopfenpellets enthalten. Bei der 
Herstellung von Hopfenextrakten geht es jedoch offenbar verloren. 
Eine Ausnahme stellen Ethanolextrakte dar, wie in der Zwischenzeit 
von der Hallertauer Hopfenveredelungsgesellschaft, Mainburg, 
mitgeteilt wurde.

Bleibt zu hoffen, daß die kritische Lage am Hopfenmarkt durch diese 
positiven Nachrichten eine Entspannung erfährt!

Unsere großen Brüder verwenden vorwiegend Hopfenextrakte. Viele 
filtern ausserdem Tannoide (Gerbstoffe aus Malz und Hopfen) mit 
PVPP-beladenen Filtern aus dem Bier, ohne dabei gegen das 
Reinheitsgebot zu verstossen - schließlich wird dem Bier ja nichts 
hinzugefügt. Tannoide werden entzogen, da sie während der Lagerung 
mit gelösten Eiweißverbindungen im Bier reagieren können, was zu 
Eintrübungen im fertigen Produkt führen könnte. Leider geht 
dadurch ein weiterer Wertstoff verloren, denn intakte Tannoide sind 
Antioxidantien und Radikalfänger - auch Ihnen wird eine krebshemmende 
Wirkung nachgesagt.

Bitte nicht falsch interpretieren! Dies bedeutet nun keineswegs, daß 
alle oder auch nur ein Großteil der Industriebiere so gebraut werden! 
Es zeigt uns lediglich einmal mehr, daß aus natürlichen Rohstoffen 
eingebrautes, naturgeklärtes oder naturtrübes Bier Marke "Hausbräu" 
besonder reich an Wertstoffen ist.

Das alles ist übrigens nichts Neues! Schon Hildegard von Bingen 
(1099-1179) wußte um die gesundheitsfördernde Wirkung des Bieres 
bescheid. Die heilkundige Äbtissin verfaßte mit der "Causa et 
Curae" einen der ersten Gesundheitsratgeber und empfahl den 
Gerstensaft als Kur bei Erkrankungen verschiedener Art.



Ein Prosit auf'd Gsundheit!

Hubert
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