[HBF] Oxidation beim Abfüllen?
Georg Giglinger
Georg.Giglinger at chello.at
Mon Sep 18 18:19:42 CEST 2000
Ein paar Fragen zum angesprochenen Lufteintrag.
Ich lasse im Gärbehälter endvergären, um dann die Speise vor dem
Abfüllen auf eine knapp über Bier befindliche Schöpfkelle (Löffel mit
Löchern) zu gießen. Damit will ich verhindern, daß die sedimentierte
Hefe wieder allzu stark aufgewirbelt wird, und gleichzeitig eine
gleichmäßige Verteilung der Speise erreichen. Das mit der
Verteilung funktioniert meiner Erfahrung nach sehr gut, denn das Bier
ist in allen Flaschen gleich karbonisiert. Ich fülle übrigens mit einem
Flaschenfüllrohr ab. Bringe ich zu viel Luft mit dieser Methode der
Speiseeinmischung ins Bier? Wie wirkt sich die Oxidation auf den
Geschmack aus? Kann man das am Endprodukt erkennen und
rückschließen?
Die Flaschengärung läuft sehr gut und ist nach 2-3 Tagen
abgeschlossen (Weizenbier).
Was passiert eigentlich mit dem Sauerstoff der nicht ins Bier soll?
Viele Fragen, die vielleicht auch andere Heimbrauer interessieren. Ich
wäre sehr dankbar für Antworten.
Danke!
Georg
> Speise, Malzextrakt oder Zucker andererseits lassen sich präzise abmessen.
> Lediglich die Endvergärung muß man geduldig abwarten. -Wer ganz sicher
> gehen will, schlaucht nach Abklingen der Hauptgärung in einen mit
> Gärröhrchen verschlossenen Nachgärbehälter um und kann dann streßfrei
> ausgären lassen. Wenn keine Kohlensäure mehr entsteht und die Hefe
> geflockt und sedimentiert ist, wird das nunmehr naturgeklärte Bier auf
> Flaschen gezogen. Speise, Malzextrakt oder Zucker werden entweder in die
> Flaschen vordosiert oder in einem Abfüllbehälter (z.B. im zwischenzeitlich
> frei gewordenen Hauptgärbehälter) vorsichtig eingemischt. Die einzigen
> Nachteile dieses Verfahrens sind der zusätzliche Gärbehälter und die
> Tatsache, daß endvergorenes Bier zu wenig aktive Hefezellen enthält, um es
> vor Oxidation zu schützen (für die Karbonisierung reichts aber
> erfahrungsgemäß)! Tatsächlich werden viele ursprünglich tadellosen Biere
> durch Lufteintrag beim Abfüllen geschädigt, dieses potenzielle Problem ist
> also sehr ernst zu nehmen!
>
> Lösungsvorschläge:
> Flaschenfüllrohr verwenden.
> Abgekochte Extraktlösung oder Speise in Flaschen vordosieren, dadurch kein
> Einmischen von Luft.
> Wird der Extrakt jedoch in einem Abfüllbehälter vorgelegt, das Jungbier
> mit einem ausreichend langen, eintauchenden Schlauch draufschlauchen und
> vorsichtig einmischen oder - besser noch - durch Einperlen von CO2 mit dem
> Extrakt vermengen.
>
> Beispiele für benötigte Extraktmengen nach VOLLSTÄNDIGER ENDvergärung:
> (Quelle: Excel Brauplaner & ein "wenig" Erfahrung)
>
> normale Karbonisierung auf 5 g/L, abfüllen bei 20°C:
> Zucker: 6,4 g/L
> Trockenmalzextrakt: 8,5 g/L
> Speise: 7 vol %
>
> normale Karbonisierung auf 5 g/L, abfüllen bei 4°C (nach Kaltlagerung):
> Zucker: 4,2 g/L
> Trockenmalzextrakt: 5,6 g/L
> Speise: 4,9 vol %
>
> hohe Karbonisierung auf 6,5 g/L, abfüllen bei 20°C (z.B. Weizen):
> Zucker: 9,2 g/L
> Trockenmalzextrakt: 12,2 g/L
> Speise: 10 vol %
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> Allzeit gut Sud
> Hubert
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