[HBF] Danke! / Re: Zum Thema Wuerze schlauchen

Hubert Hanghofer hhanghof at netbeer.co.at
Son Sep 17 18:10:14 CEST 2000


Liebe Braufreunde,

danke für die vielen Tipps zum Thema etikettieren! Ich werde alles 
ausprobieren, besonders auch den Zusatz: "bitte leere Flaschen ausgespült 
zurück!"

*****

On 14 Sep 2000, at 13:14, Mark Neuper wrote:

> Beim Würze schlauchen bin ich immer mit einem Silikonschlauch ans Werk
> gegangen, an dessen Ende sich ein Kupferrohr-T-Stück gefüllt mit
> Stahlwolle befindet. Das Schlauchen gibt bei mir immer eine
> Riesensauerei. Ich gehe folgendermaßen vor: Daumen drauf, eintauchen und
> raus damit, Daumen weg usw., wie beim Entleeren des Benzintanks. Ich bin
> mit dem Ergebnis nie zufrieden gewesen, oft ist es ein Geduldspiel.

Ich kann nur sagen, diese Methode funktioniert einwandfrei bei 100% Dolden 
und wird ab einem Anteil von 50% Pellets problematisch, da sich kein 
ausreichendes Dolden-Filterbett ausbildet und die Filterwirkung der 
Stahlkringel für das Hopfenpulver nicht ausreicht. Gestern habe ich 45L 
Würze, gehopft mit insgesamt 60g Dolden und 70g Pellets aus dem Kessel in 
etwa 10-15 Minuten in den Gärbehälter geschlaucht. Ich habe das 
Schlauchende mit dem Filter-Anhängsel langsam (mit dem Würzespiegel) 
abgesenkt. Gegen Ende ist ein kleiner Anteil des Hopfenpulvers durch das 
Doldenbett und die Stahlkringel durchgesickert. Mit 1-2L Heißtrubverlusten 
kann ich aber leben. Bei 100% Dolden stecke ich den Filter gleich zu 
Beginn in die sedimentierten Dolden, kein Problem mit Verstopfungen. 

Starten des Siphons: Ich nehme den fertig montierten Schlauch aus der 
Desinfektionsmittellösung (Iodophor) und halte ihn mit einer Hand an 
beiden Enden, so daß er wie ein U durchhängt. Mit der anderen Hand nehme 
ich einen Schlauch mit Spritzventil, spüle damit Rückstände des 
Desinfektionsmittels weg und fülle das U möglichst vollständig mit 
Trinkwasser. Nun das freie Ende kurz abquetschen (knicken) und das Ende 
mit der Stahlwolle in die Würze tauchen. Das ableitende Ende senken und 
öffnen. Dabei natürlich zuerst in einen Eimer leiten bis das Bier kommt 
(Farbe), dann nochmal kurz abklemmen und in den Gärbehälter einführen.

Keine Angst vor ein paar mL TRINKwasser in der Würze oder im Bier! 
Gärbehälter, Flaschen und Fässer spülen wir ja auch aus! Das in den USA 
übliche NO-RINSE ist meines Wissens bei uns im kommerziellen Bereich sogar 
VERBOTEN! Sollte sich die Hefe gegen ein paar Trinkwasserkeime nicht 
durchsetzen können, dann war die Menge an lebender, aktiver Anstellhefe um 
ein zigfaches zu niedrig!

Allzeit gut Sud!

Hubert