[HBF] Terpenrast
Hubert Hanghofer
hubert at netbeer.org
Fr Apr 22 15:02:41 CEST 2011
Hallo Erhard,
ich verwende auch für Pellets die Siphonmethode. Aber Du hast
natürlich recht - sobald man mit dem Siphon-Filter eintaucht,
verstopft er sofort.
Ich senke daher das Siphonende mit dem Flüssigkeitsspiegel ab.
Ausserdem verwende ich einen zylindrokonischen Glastrichter, in den
der Edelstahl Reibschwamm genau reinpasst - so saugt das Teil nur auf
der untersten Ebene an und ich bekomme ein paar Milliliter mehr
Ausbeute ;-)
Vor dem Abschlauchen mache ich einen Whirlpool - rühre die Würze also
kräftig um nach dem Kühlen und lasse sie ca. 20 Minuten sedimentieren.
Der Whirlpool Effekt funktioniert zwar kalt nicht besonders gut
(Trubkegel nicht fest - zerfällt leicht) und die Grundfläche des
Keg-Kessels ist auch zu klein für meine Hopfenmengen, aber am
Kesselrand (da wo ich den Siphonfilter absenke) liegt trotzdem
deutlich weniger Sediment am Boden.
Wenn der Siphon dicht macht, kann man mit einer Hand den
Silikonschlauch oben abklemmen und mit der anderen Hand weiter unten
pulsierend zusammenquetschen, um den Belag "rauszupumpen". Dann erst
ein wenig absetzen lassen, bevor man den Schlauch wieder öffnet. Dass
andere Ende des Siphons muss dabei natürlich ständig in die Würze
eintauchen, sonst reisst die Flüssigkeitssäule ab.
Je nach Hopfenmenge muss ich dennoch 4-8% Würzeverluste in Kauf nehmen.
Am besten geht's wie bei Tobias mit ungetrocknetem Doldenhopfen, da
dieser beim Kochen nicht die Deckblätter verliert, die den Filter
ebenso verlegen können wie das Pellet-Pulver.
Wenn man damit einen Teil der Pellteshopfung ersetzten kann, hilft das sehr.
--
Ich lagere meine Basismalze (helles) in 60L Spannring
Kunststoff-Fässern im Schuppen und hatte auch nach längerer Lagerung
noch nie Probleme. Aromareiche, dunklere Malze (Münchner, Amber,
Biscuit, diverse Caramelm.) verwende ich aber so frisch als möglich
oder friere sie portioniert ein. Färbekraft und ggf. das diastatische
Potenzial bleiben zwar erhalten, aber das Aroma verflüchtigt sich und
wird "unedel", mastig, pappig.
Allzeit gut Sud!
Hubert Hanghofer
Zitat von Erhard Ogris <eogris at gmx.at>:
> Also ich verwende nur Doldenhopfen und das Abfiltern geht mit Huberts
> Methode mit dem Edelstahlnetz ausgezeichnet.
> Wenn ich Pellets verwende (1x) verstopft der Filter sofort. Wie macht man
> das Abfiltern mit Pellets am besten ohne große technische Hilfsmittel?
> Manche Hopfensorten gibt es fast nur noch in Pellets, da wäre ich an
> praktischen Tipps interessiert.
>
> Übrigens habe ich mit einem 2 Jahre trocken gelagerten Malz ein Märzen
> gebraut und habe es nicht bereut. Verzuckerung und Endvergärungsgrad absolut
> ok. Wie es schmeckt weiß ich noch nicht genau, da es noch lagert.
>
> Lg
>
> Erhard
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: hbf-bounces at lists.netbeer.org [mailto:hbf-bounces at lists.netbeer.org] Im
> Auftrag von Hauser
> Gesendet: Dienstag, 19. April 2011 15:37
> An: Hausbrauerforum: deutschsprachige Liste für Haus- und Hobbybrauer
> Betreff: Re: [HBF] Terpenrast
>
> Hört sich nach ner Menge Arbeit an!
> Ich habe nur einmal mit Doldenhopfen gebraut und das hat mir gereicht.
> Seither verwende ich nur noch Pellets und die laß ich mir direkt von der
> Hopfenbaugenossenschaft kommen.
> Kleinste Packung 3kg, da kommt das Kilo Hersbrucker Pellets 90 auf etwa 10.-
>
> Teuro
> Trotzdem viel Spaß mit dem eigenen.
> Laß wieder was hören, wenn Du weißt wie sich die unterschiedliche Hopfung
> auswirkt.
>
> LG
> Toni
>
>
>
>
> ----- Original Message -----
> From: "Tobias Kandler" <tobias.kandler at gmx.de>
> To: "Heimbrauforum_ Netbeer" <hbf at lists.netbeer.org>
> Sent: Tuesday, April 19, 2011 9:26 AM
> Subject: [HBF] Terpenrast
>
>
> Hallo miteinander,
>
>
>
> zur Whiskey-Diskussion kann ich nix beitragen, da meine Destillierblase noch
> nicht einsatzfähig ist. Ich habe inzwischen aber mal zwei Sude mit Huberts
> "Terpenrast" gebraut.
>
>
>
> Der selbst angebauten Aromahopfen verursacht dabei aufgrund der siebenfachen
> Menge gegenüber getrocknetem Hopfen immer eine Riesensauerei, weshalb ich
> schon längere Zeit darüber nachsann, wie man das wohl gelöst kriegt. Die
> Terpenrast kommt einem da entgegen. Ich habe folgendes gemacht:
>
>
>
> Nach dem Würzebruch werden der Eiweißschaum abgeschöpft, ein paar Liter
> kochende Würze in ein separates Gefäß abgelassen und der Aromahopfen in Form
> ungetrocknet eingefrorener Dolden für die Terpenrast dahineingegeben. (beim
> hellen 350g/hl beim dunklen 210g/hl; entspricht 50 bzw. 30g/hl getrocknetem
> Hopfen) Mit dem Mixstab aus der Küche den Hopfen pürieren! Er wird ähnlich
> wie Pellets zerkleinert (ok, nicht gemahlen.), kann dabei gut oxidieren, die
> Würze kocht inzwischen weiter, die Ausbeute beim Hopfen erhöht sich
> hoffentlich und er läßt sich beim Hopfenseihen besser abtrennen.
>
>
>
> Nach 5 Minuten Ruhe den grünen Brei wieder in die kochende Würze geben und
> feste weiterheizen. Nach weiteren 5 Minuten kocht wieder alles. Jetzt wird
> die Menge Hallertauer Magnum für die Bitterung zugegeben und ab da noch 70
> min gekocht.
>
>
>
> 10 Minuten vor Kocheende werden wieder ein paar Liter kochende Würze in das
> separate Gefäß abgelassen und die Aromahopfengabe wieder in Form
> ungetrocknet eingefrorener Dolden zugegeben. (Mengen wie bei der Terpenrast)
> Mit dem Mixstab alles klein machen und diesmal sofort zurück zur kochende
> Würze! Der Temperaturabfall kann dabei vernachlässigt werden, da die
> Auskühlung während der Terpenrast entfällt. Das Mixen hat hier nur den
> Effekt der besseren Verteilung des Hopfens und der besseren Filtrierbarkeit
> bei Whirlpool und Hopfenseihen.
>
>
>
> Nach Kochende Whirpool und Hopfenseihen wie immer.
>
>
>
> Ich habe bei den ersten Versuchen eine Auftrennung zwischen Terpenrast und
> Bitterhopfung vorgenommen, weil ich zuerst wissen wollte, ob es einen
> spürbaren Unterschied zw. Terpenrast und Vorderwürzehopfung geben wird. Das
> läßt sich noch nicht sagen, da das Bier noch reift. Jedenfalls liegt die
> Hopfenmenge für die Terpenrast unter bzw. am unteren Ende des
> Mengenbereiches aus Huberts Buch für die Aromahopfengaben (50 bis 150g/hl)
> und entsprechen etwa dem, was ich in den letzten Jahren so eingesetzt habe.
>
>
>
> Mal sehen, wie sich das entwickelt.
>
>
>
> Gruß
>
>
>
> Tobias
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