[HBF] Herb und bitter / wahr: Rezept für ungespundetes Kellerbier und/oder Rotbier?

Tobias Kandler tobias.kandler at gmx.de
Sa Jan 22 18:40:10 CET 2011


Hallo Hubert,

Ich komme erst jetzt dazu Dir zu antworten. Ich kann Deine Argumentation
voll unterstreichen. Es ist so, daß heute das Marketing den
Bitterstoffgehalt eines Bieres bestimmt und nicht mehr seine
Sortencharakteristik.

Ich hatte in diesem Jahr die Gelegenheit zu Brau-Beviale nach Nürnberg zu
fahren und dort den Technischen Leiter der Hefebank Weihenstephan längere
Zeit zu sprechen. Der hat die von Dir vertretene Argumentation genauso
vorgebracht.

Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, wie bitter allein schon 30 IBU
sind.

Gruß

Tobias



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: hbf-bounces at lists.netbeer.org [mailto:hbf-bounces at lists.netbeer.org] Im
Auftrag von Hubert Hanghofer
Gesendet: Dienstag, 18. Januar 2011 23:23
An: Hausbrauerforum: deutschsprachige Liste für Haus- und Hobbybrauer
Betreff: Re: [HBF] Herb und bitter / wahr: Rezept für ungespundetes
Kellerbier und/oder Rotbier?


An Dieter & Tobias:

Am 2011-01-16 14:33, schrieb Dieter Gehrke:
> allerdings liegt bei mir die Bittere mit ca 22-25 recht niedrig; ich 
> hab's halt lieber süffig als herb.
Lieber Dieter,
HERB *IST* SÜFFIG!
;-)

meiner Erfahrung nach sind es eher die niedrig vergorenen, hoch
"caramellisierten", melanoidinübersättigten, breit und mastig schmeckenden
Biere, die mich nüchtern bleiben lassen.

Am 2011-01-16 13:16, schrieb Tobias Kandl
> ..... Ich denke aber nach all den Jahren und gesehenen Analysen, das - 
> zumindest in meinem Falle oft deutlich geringere Bitterstoffausbeuten 
> im Heimbraumaßstab erreicht werden, viel größere Schwankungen zu 
> berücksichtigen sind und auch kommerzielle Biere deutlich weniger 
> bitter sind (betrachtet man die IBUs) als gedacht.
Hallo Tobias,

nicht weniger bitter als GEDACHT, würde ich meinen, sondern weniger bitter
als FRÜHER - ...also vor all den Jahren, als die Marketingabteilungen den
Brauern noch nicht aufzwangen, Biere zu brauen für die breite Masse der
eigentlichen / ursprünglichen "Nicht-Bier-Trinker wegen Hopfenaversionen".
Ich behaupte mal ganz provokant (...aber gestützt durch eigene Erfahrung und
einige Meßwerte), dass bei allen Industriebieren eindeutig ein Trend zu
niedrigeren IBUs besteht. Besonders markant bei Jever.

-Das (möglicherweise historische) Datum der Analyse Deiner IBU-Meßdaten
solltest Du bei Deinen Betrachtungen also berücksichtigen!

Hubert

_______________________________________________
HBF mailing list
HBF at lists.netbeer.org
http://lists.netbeer.org/listinfo/hbf





Mehr Informationen über die Mailingliste HBF