[HBF] Jodlösung, welche?
Hubert Hanghofer
hubert-dated-1140992783.d58dcf at netbeer.org
Mit Dez 28 23:26:21 CET 2005
Hallo Erhard,
Erhard Ogris wrote:
>Also ich verwende immer Beta-Isodona, das man in der Apotheke bekommt, sowohl zum Desinfizieren als auch für den Stärke nachweis. Hat noch immer funktioniert.
>
warum so einfach, wenn's kompliziert auch geht?
;-)
...Im Ernst: Funktionieren tut das schon, aber das "klassische"
Braueriod ist dennoch besser. Damit das Iod die Stärke färben kann, muss
es mit Ihr einen "Einlagerungskomplex" bilden. In der Betaisodona Lösung
ist das Iod aber bereits als Komplex an ein gelöstes Polymer (Polidon)
gebunden. Nur ein sehr geringer Anteil freies Iod wird aus dieser
Bindung freigesetzt - daher ist es auch in der Desinfektion viel
hautverträglicher als die klassische Tinktur.
In der I2/KI (Braueriod) Lösung ist der "frei verfügbare" Iodanteil, der
sich an die Stärke binden kann, wesentlich höher. Wer beide Varianten
zur Hand hat, kann die Konsequenzen leicht selbst überprüfen: Einfach
mal mit kaltem Wasser eine Weizenmehlsuppe anrühren, in dünner Schicht
auf 2 weisse Porzellanteller aufteilen und je 1-2 Tropfen Betaisodona
bzw. Braueriod zugeben. Braueriod färbt schlagartig blauschwarz. Beta
breitet sich zunächst braun (der natürlichen Farbe des Iods) aus und
wird allmählich blau, schließlich ebenfalls schwarzblau - praktisch die
selbe Reaktion, aber in Superzeitlupe - faszinierend anzusehen!
...NUR: Wir benötigen eigentlich keinen verlässlichen Nachweis für
grosse Stärkemengen, wie sie zu Beginn des Maischens auftreten, sondern
für Stärkespuren (die noch dazu nicht mehr blau, sondern rotviolett
färben) in der Phase der Endverzuckerung und dafür vertraue ich lieber
auf die Reaktivität des klassischen Braueriods.
Allzeit gut Sud
Hubert