AW: Betr.: [HBF] Weissbierhefe

Tobias Kandler walaskjalf at gmx.de
Mon Dez 20 21:36:39 CET 2004


Hallo Erhard,

mir ist das gelegentlich auch passiert: Höherer Endvergärungsgrad
(niedrigerer Restextrakt) in der Schnellgärprobe als im Sud. Bei mir war das
aber eher bei untergärigen Biere, weil es schwierig ist die Hefe schadlos
auf die gegenüber der Schnellgärprobe niedrigere Gärtemperatur zu bringen.

In solchen fällen variieren Endvergärungsgrad der Gärprobe und des
abzufüllenden Sudes ohnehin, da bei sehr unterschiedlichen Temperaturen
gespindelt wird (also Korrektur entsprechend Tabelle beachten).

Bei Deinem Hefeweizen ist das allerdings eher unerklärlich, wenngleich ich
folgendes empfohlen hätte: Fülle das Bier jetzt einfach ab. Du liegst mit
4,3°P also 1°P über VG end. Das ergibt bei ca. 20°C Gärtemperatur, einer
Sättigung des Jungbieres mit 1,70g CO2/l und 3,3°P Endvergärungsgrad nach
der Endvergärung zumindest rechnerisch 6,2 gCO2/l. Wie Du siehst, brauchst
Du eigentlich keine Speisegabe, es sei denn Du willst auf 8-9 gCO2/l.

Ich habe oft bemerkt, daß noch mal Schwung in die Nachgärung kommt, nachdem
das Bier abgefüllt wurde. Ich habe es immer darauf geschoben, daß beim
abfüllen das Bier "bewegt" wurde. Rational zu erklären ist das allerdings
nicht. Fakt ist aber, das die Gärung zum Ende hin immer langsamer wird, was
bei obergärigen Hefen sicherlich auch mal zu einem scheinbar abrupten Ende
der Hauptgärung führen kann. Sicherlich läuft die Gärung langsam weiter bis
zu den Endvergärungsgrad erreicht hast.

Gruß

Tobias