[HBF] Wachholder für Sahti
Thomas Rohner
t.rohner at bluewin.ch
Die Feb 17 17:04:14 CET 2004
Hallo Matthias
Leider gibt es eine Pflanzenkrankheit, der in unserer Gegend viele
Wachholderbüsche geopfert wurden.
-snip
Gitterrost auf Birnbäumen und Wachholder
Der Erreger des Birnengitterrostes gehört zu den wirtswechselnden
Rostpilzen. Er benötigt zwei Wirtspflanzen, den Wachholder (Juniperus)
und den Birnbaum. Im Frühjahr bei nasser Witterung bildet der Gitterrost
Sporenlager auf dem Wachholder. Auf die Birnenbäume übertragen werden
die Sporen durch aktives Abschleudern und das Verfrachten durch den Wind
auf den Nebenwirt. Zuerst erscheinen auf den Blättern des Birnbaums
kleine gelborange Tupfen, später rote bis 10 mm grosse Flecken. Im
Herbst werden die am Birnbaum entstandenen Sporen wiederum durch Wind
verfrachtet und infizieren Nadeln oder Triebe verschiedener
Wachholderarten. Nicht alle Wachholderarten sind gleichsam anfällig. Auf
dem Birnbaum kann der Gitterrost nicht überleben. Nach dem Blattfall
sind die Bäume frei von Gitterrost. Der Pilz überdauert auf dem
Wachholderstrauch.
Am stärksten betroffen sind Spalier- und Niederstammbäume in Hausgärten.
Aber auch hochstämmige Mostobstbäume können erheblich unter der
Krankheit leiden. Bei hohem Infektionsdruck über mehrere Jahre können
die Bäume "serbeln".
Sanierungsmassnahmen:
Eine chemische Bekämpfung ist zwar möglich, aber in verschiedener
Hinsicht nicht erwünscht. Die einzige sinnvolle Massnahme ist das
Entfernen aller befallenen Wachholder-Sträucher. Um auch kleine
Befallsherde lokalisieren zu können, empfiehlt sich eine
Befallskontrolle durch Fachleute nur während ein paar Wochen von Ende
März bis Ende Mai nach Regen. Für die Rodung befallener Sträucher wird
auf das Verständnis der Besitzer gesetzt. Die entfernten Sträucher sind
auf keinen Fall zu verbrennen (ätherische Öle!). Auf gehäckselten
Wachholder-Sträuchern kann der Gitterrost nicht überleben. Ein Erfolg
stellt sich allerdings erst im Folgejahr ein
-snip
Das wurde hier früher möglicherweise etwas übertrieben gehandhabt.
Präventiv, nicht nur bei Befall! Darum findet man die Pflanze
heute eher in höheren Lagen, wo es keine Birnbäume mehr hat.
Thomas