[HBF] Warum ist der Himmel blau

Thomas Rohner t.rohner at bluewin.ch
Mit Nov 26 18:15:51 CET 2003


Hallo Clemens
da kann ich Hubert nur recht geben. Önologen, die keinen "Kanisterwein"
machen wollen, wählen die Hefe sorgfältig aus.
Es muss aber nicht ein Spitzenwein sein, um sich darüber Gedanken zu
machen. Das Grundprodukt (Traubenmost) ist einfach zu teuer, als dass
es ein Profi dem Zufall überlassen würde.
Das gilt auch für die Herstellung von Apfelwein. Auch bei den Schnaps-
brennern hat es sich rumgesprochen, das eine sauber vergorene Maische
bessere Resultate bringt, als etwas halb Verfaultes.
Die Tendenz, den Wein mit verschiedenen Enzymen oder Osmose zu
"frisieren" hat natürlich auch eine Gegenbewegung in Gang gebracht.
Kann sein, dass es Weinbauern gibt, die das Hefepulver für etwas
Unnatürliches halten und darum ablehnen.(Önologen sollten es besser
wissen)
Es ist aber schon so, dass es Hobbywinzer gibt, die das nicht
wissen. Ich hatte auch schon Diskussionen mit Leuten hier, die
machen den Apfelwein halt so wie es der Vater schon gemacht hat.
(sprich Wildhefen) Die müssen nicht unbedingt schlecht sein, aber
der Zufall hat grossen Einfluss. Ein Freund von mir hat viel Obst,
er macht etwa 600l Apfelwein pro Jahr. Der Most hatte einen
recht hohen Zuckergehalt, dieser wurde dann mit Hefe "Marke Zufall"
vergoren. Der resultierende Apfelwein war extrem sauer.
Im folgenden Jahr, war der Zuckergehalt um einiges niedriger.
Ich habe da für mich 60l Cider gemacht und ihn gedrängt er solle
doch auch Hefe von mir verwenden. Das Resultat war wie Tag und
Nacht. Seither verwendet er immer eine gescheite Hefe dafür.

Für Alle, die jetzt einen Crashkurs in Önologie machen wollen,
empfehle ich das Kitzinger Weinbuch.

http://www.arauner.de/shop/shop.asp?a=ad&aid=167&cid=107

Viel Spass

Thomas