AW: [HBF] hopfen

Tobias Kandler walaskjalf at gmx.de
Die Nov 11 11:21:09 CET 2003


Hallo Thomas,

Wann hast Du den Hopfen denn zugegeben ? Aromahopfungen haben, wenn Sie kurz
vor Siedeende zugegeben werden nur einen geringen Einfluß auf den
Bitterwert, da kann es sein, daß man kaum einen Unterschied zwischen Typ 45
und 90 merkt. Zudem wird  eine Aromahopfung [also kurz vor Siedeende] nicht
nach Bitterwertskriterien getätigt, sondern wegen der ätherischen Öle. Man
kann sie bei der Bitterwertberechnung vernachlässigen, muß aber nicht.

Für Bitterhopfungen muß man allerdings die Menge anpassen, da Typ 45 ja die
angereicherte Lupulinfraktion enthält und somit 45% der Hopfenmenge
gegenüber Rohhopfen [aber nur bei gleichem Alphasäuregehalt, also innerhalb
einer Hopfensorte] genügen.

Es gab hier vor einiger Zeit schon mal Diskussionen zur Hopfengabe. Nach
meiner Erfahrung befassen sich viele nicht ausreichend mit dem Thema. Egal
wie man rechnet, welche Hopfengaben man berücksichtigt [alle Hopfengaben
oder nur die Bitterung]; die Unterschiede zwischen den Typen (45 & 90) und
die Bedeutung des Alphasäuregehaltes sollte man kennen, sonst bleibt die
Hopfengabe immer ein Glücksspiel, das zudem meist schiefgeht.
Ich habe Berufsbrauer kennengelernt, die haben keine Ahnung vom Hopfen. Da
hört man Heldengeschichten:´Ja ich gebe Hopfen nach Gefühl zu, das geht
schon...´ Welch ein Blödsinn, aber vielleicht kann man ja auch Typ und
Alphasäuregehalt fühlen ? Dann hört man:´Beim Pils gebe ich Aromahopfen zu,
damit das Aroma besser wird.´ Leider gibt dieser Hirnie das Zeug gleich nach
dem Würzebruch zu und kocht es anschließend 90 Minuten. Da bleibt kein
signifikantes Buquet, lediglich das Profil der Bittere wird beeinflußt !

Also: Das mit dem Hopfen vorher bedenken.

Allzeit Gut Sud Leute

Tobias

>Habe bei meinem letzten Sud erstmals
>Feinaromahopfen Typ 45 statt 90 verwendet,
>bei gleicher Menge, 50gr bei 20l..Ich konnte wirklich
>keinen großen Unterschied feststellen.