AW: [HBF] Saures Bier

Thomas Borovskis Thomas.Borovskis at computec.de
Mit Okt 22 19:01:07 CEST 2003


Hallo Hartmut,

dass Deine Hefe zügig ankommt, ist für sich doch ein gutes Zeichen.
In der Literatur ist ja immer die Rede davon, dass im Gärgefäß eventuell
vorhandene Fremdkeime bei einer zügig einsetzenden Gärung sehr schlechte
Chancen gegen die hochaktiven modernen Bierhefen haben. 
Sie verhungern regelrecht.
Deswegen würde ich die Erklärung mit dem von vornherein kontaminierten
Equipment tendenziell eher ablehnen.

Das mit der niedrigen Temperatur und der Windel klingt für mich
persönlich am vielversprechendsten, aber probiere halt auch mal die
anderen guten Tipps der Bierfreunde aus!
Nach vier kaputten Braugängen hast Du mal einen guten Schluck verdient!

Und belüften? Äh - ich rühr die Würze am Anfang der Gärung halt mal
kräftig mit einem langen Edelstahllöffel. Ich muss zugeben, dass ich mir
über das Belüften bisher wenig Gedanken gemacht hat. Bei Kleinmengen um
die hundert Liter nimmt die Flüssigkeit doch genug Gas über die
Oberfläche auf, oder? (das ist bei unserem Holzkessel immerhin ein guter
Quadratmeter, reicht diese Oberfläche denn nicht?)

Grüße
Tom Borovskis


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Hartmut Laube [mailto:atelier.laube at t-online.de] 
Gesendet: Mittwoch, 22. Oktober 2003 18:20
An: HBF
Betreff: [HBF] Saures Bier

Servus Miteinander!

Lieber Jens, Mike, Thorsten, Tom, Georg, Daniel, Thomas, Toni, Tobias!
Ich bedanke mich erst mal ganz herzlich für die vielen Ideen, Tipps,
Ratschläge und tröstenden Worte zu meinem Problem saures Bier. Bin echt
von
allen Socken von soviel Hilfsbereitschaft.
Meine Hefe hole ich in verschiedenen Brauereien in und um München. Dazu
stelle ich ein 1,5l Weckglas mit Deckel und Klammern verschlossen 1/2
Std.
bei 120°C ins Ofenrohr, bevor ich die Hefe hole. Zum Würze Belüften gehe
ich
folgendermaßen vor. Ich lege die Hefe so wie ich sie aus der Brauerei
geholt
habe in mein Edelstahlgärfass vor, und gieße die Würze, die gekühlt aus
meinem Wärmetauscher läuft, und in 10l Mengen in einem sterilen
Edelstahleimer aufgefangen wurde, über die Hefe. Das passieret bei 110l
Ausschlagmenge 11 mal. Mehr belüfte ich nicht, weil die Gärung zügig,
 (6 Std.) ankommt. Viele tippen auf die Windel. Ich koche die natürlich
jedes mal gründlich aus, und bei Untergärigen, wo ich seit Jahren
genauso
verfahre, habe ich das Problem noch nie gehabt. Kann natürlich, oder
ziemlich sicher, an den niedrigeren Temperaturen liegen. Untergäriges
vergäre ich bei 7-8°C.
Ich werde jetzt die Windel mal weglassen, und einen Deckel drauflegen.
Beim Belüften weiß ich nicht, wie ich's anders machen soll. Sterile Luft
hab
ich nicht. Weiß auch nicht, wo ich die herkriegen soll.
Wie belüftet Ihr?

Bierigen Dank nochmal und Grüße aus München,

Hartmut


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