AW: [HBF] Abfuellzeitpunkt / zu viel Kohlensaeure

Tobias Kandler walaskjalf at gmx.de
Fre Okt 10 11:55:07 CEST 2003


Hallo Mario,

Wie Jens schreibt mit Speisegabe karbonisieren ist sicher gut.

Ich empfehle Dir mal etwas, daß aber nur unter bestimmten Bedingungen
funktioniert.

Bei uns hier im Osten wurde zu DDR-Zeiten eigentlich nur untergärig gebraut.
Man stellte bei 5-6°C an und ließ die Gärtemperatur im Laufe der Hautpgärung
auf maximal 8°C ansteigen. Geschlaucht wurde wieder bei 5-7°C. Bei diesen
niedrigen Temperaturen ist das Jungbier mit 2,45 bis 2,7 g CO2/l gesättigt.

Interessant ist hierbei die Bestimmung des Schlauchzeitpunktes. Die
erfahrenen Brauer haben auch visuell den Schlauchzeitpunkt bestimmt. Mit hat
das ein Braumeister von Feldschlösschen mal gezeigt. Wenn die Kräusendecke
noch nicht den Blick auf den Bierspiegel freigibt aber schon
zusammengefallen ist und sie sich mit einem sterilen Löffel die Decke
aufziehen läßt und nicht durch aufsteigendes CO2 wieder schließt, dann kann
man schlauchen. Der Bierspiegel, den man an der aufgezogenen Stelle sieht,
sieht dann schwarz aus und nicht mehr lehmig (Die Hefe ist dann weitgehend
sedimentiert).

Das Jungbier liegt dann etwa 0,3-0,5% über dem Endvergärungsgrad und das
ergibt dann, schlaucht man jetzt, eine Karbonisierung von 4-5 g CO2/l -
typisch für Lagerbiere.

Ich habe das am Anfang, als ich noch keine Bierspindel hatte nur so gemacht,
und wenn das Bier gut war, stimmt die damit bestimmte Karbonisierung immer -
zumindest konnte ich keinen Unterschied zwischen 4 - 4,5 - 5 g CO2/l
feststellen.

Wie gesagt bei Hefeweizen sollte das nicht funktionieren.

Gruß


Tobias