[HBF] AW: Trueb durch schwache Hopfung

Granzow, Holger Holger.Granzow at bba.hamburg.de
Die Aug 12 14:56:04 CEST 2003


Hallo Tobias
ich schließe mich Deiner Meinung an, denn ich habe folgende Beobachtung gemacht:
Am Wochenende habe ich 20l Weizen mit 40G Saazer Hopfen( 3,5%) und 8 Gramm Hallertauer (12%) gebraut.
Ich mache manchmal einen 3.Aufguss für ein schwaches Dünnbier mit 2-3% Stammwürze. In dieses 
gebe ich nur 1-2G Hallertauer (12%) 
Beides wurde mit Whirlpool und Windel gefiltert. Die Würze des Weizen ist klar,
das Dünnbier jedoch ist trübe.
Das bisher von mir gebraute (und konsumierte) Dünnbier war immer trübe. Ich habe es allerdings 
bisher darauf geschoben, dass ich es nicht lange lagere denn es verdirbt sehr schnell. 
Ich dachte bisher die Hefe sei dafür verantwortlich.

Gut Sud

Holger

  

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: hbf-admin at lists.k-town.de [mailto:hbf-admin at lists.k-town.de]Im
Auftrag von Tobias Kandler
Gesendet: Montag, 11. August 2003 14:15
An: hbf at lists.k-town.de
Betreff: AW: [HBF] Leuterboden
Hallo Wolfgang,

Was meinst Du denn mit "professionellem" Läuterbottich ? Professionelle
Firmen wie Ziemann bauen welche, die fassen dann aber auch 35hl und mehr.
Ansonsten ist in Huberts Buch doch eine gute Anleitung drin, wie man einen
solchen Läuterbottich baut. Ergänzend dazu kann ich empfehlen, statt der
Läuterrohre, wie folgt vorzugehen:

1.) einen Kühlcontainer ohne Ablauf kaufen
2.) Einbau des Ablaufs [Kabeldurchführung ELT] in den Gefäßboden [nicht in
die Wand]
3.) Läuterboden: vom Schlosser ein Lochblech mit Lochung 0,7mm
zurechtschneiden lassen;
    Läuterboden aufständern lassen [Anschweißen von Füßchen, oder Lochblech
am Rand abwinkeln]
    Aufständerung max. 1,5cm [1,0cm reicht völlig]
4.) Rand mit aufgeschnittenem Silikonschlauch sichern [geht nur bei nicht
abgewinkeltem Rand]

nach selbigem Prinzip ist mein Läuterbottich gebaut, nur ganz aus Edelstahl.
Beide Varianten funktionieren gleich gut.

NUN NOCH ETWAS BRAUTECHNISCHE THEORIE FÜR ALLE:

kürzlich hat mein Braukollege ein ganz mild gehopftes Lagerbier gebraut und
nur Bitterhopfen verwendet, weil er keinen Aromahopfen bei mir borgen
wollte.
Der von uns beiden verwendete Bitterhopfen hat umgerechnet 20% Alphasäure.
Für 24 IBU braucht man bei 35 Litern dann sehr wenig Hopfen.

Ergebnis ist zwar das erwünschte Bier - aber sehr trübe ! Ich sinnierte,
woran es läge, da aufgrund der Qualität offensichtlich keine Fehler gemacht
wurden.

In Technologie Brauer und Mälzer wurde ich dann fündig und behaupte jetzt
folgendes:

Für schwach gehopfte Biere sollte Hopfen mit eher geringen
Alphasäuregehältern verwendet werden, da dann aufgrund der größeren zu
verwendenden Hopfenmenge auch der Anteil der reaktionsfreudigeren
Polyphenolen größer ist. Diese wiederum besitzen die Eigenschaft, sich mit
Eiweißstoffen der Würze zu unlöslichen Eiweiß-Gerbstoffverbindungen zu
verbinden und auszufallen, was wiederum zu einem besseren Würzebruch und
einem klareren Bier führt.

Hat dies schon mal einer beobachtet ?


Kommendes Wochenende wird wieder gebraut: Tobi´s Spezial Ale steht auf dem
Programm


Gut Sud

Tobias