AW: [HBF] Leuterboden

Tobias Kandler walaskjalf at gmx.de
Mon Aug 11 15:15:14 CEST 2003


>Hallo Heimbrauer.
>
>Wo bekomm ich einen "professionellen" Leuterboden.
>Kann mir jemand helfen.
>
>Danke
>Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Was meinst Du denn mit "professionellem" Läuterbottich ? Professionelle
Firmen wie Ziemann bauen welche, die fassen dann aber auch 35hl und mehr.
Ansonsten ist in Huberts Buch doch eine gute Anleitung drin, wie man einen
solchen Läuterbottich baut. Ergänzend dazu kann ich empfehlen, statt der
Läuterrohre, wie folgt vorzugehen:

1.) einen Kühlcontainer ohne Ablauf kaufen
2.) Einbau des Ablaufs [Kabeldurchführung ELT] in den Gefäßboden [nicht in
die Wand]
3.) Läuterboden: vom Schlosser ein Lochblech mit Lochung 0,7mm
zurechtschneiden lassen;
    Läuterboden aufständern lassen [Anschweißen von Füßchen, oder Lochblech
am Rand abwinkeln]
    Aufständerung max. 1,5cm [1,0cm reicht völlig]
4.) Rand mit aufgeschnittenem Silikonschlauch sichern [geht nur bei nicht
abgewinkeltem Rand]

nach selbigem Prinzip ist mein Läuterbottich gebaut, nur ganz aus Edelstahl.
Beide Varianten funktionieren gleich gut.

NUN NOCH ETWAS BRAUTECHNISCHE THEORIE FÜR ALLE:

kürzlich hat mein Braukollege ein ganz mild gehopftes Lagerbier gebraut und
nur Bitterhopfen verwendet, weil er keinen Aromahopfen bei mir borgen
wollte.
Der von uns beiden verwendete Bitterhopfen hat umgerechnet 20% Alphasäure.
Für 24 IBU braucht man bei 35 Litern dann sehr wenig Hopfen.

Ergebnis ist zwar das erwünschte Bier - aber sehr trübe ! Ich sinnierte,
woran es läge, da aufgrund der Qualität offensichtlich keine Fehler gemacht
wurden.

In Technologie Brauer und Mälzer wurde ich dann fündig und behaupte jetzt
folgendes:

Für schwach gehopfte Biere sollte Hopfen mit eher geringen
Alphasäuregehältern verwendet werden, da dann aufgrund der größeren zu
verwendenden Hopfenmenge auch der Anteil der reaktionsfreudigeren
Polyphenolen größer ist. Diese wiederum besitzen die Eigenschaft, sich mit
Eiweißstoffen der Würze zu unlöslichen Eiweiß-Gerbstoffverbindungen zu
verbinden und auszufallen, was wiederum zu einem besseren Würzebruch und
einem klareren Bier führt.

Hat dies schon mal einer beobachtet ?


Kommendes Wochenende wird wieder gebraut: Tobi´s Spezial Ale steht auf dem
Programm


Gut Sud

Tobias