[HBF] Help!! (Unterthema: Hopfenseihen)

Gregor gregor at blinx.de
Mon Jan 6 13:48:23 CET 2003


Hallo Paul und Dieter,
werte Kollegen,

Paul Kolling und Dieter wollen offensichtlich nicht mehr mit
>Papierfilter, Baby-Windeln, Haushaltssiebe,
> Flies/Fleece

und Konsorten rumsauen (kann ich gut verstehen) und sucht eine bessere
Methode zum Hopfenseihen.

Ich seihe eigentlich nicht, sondern mache Folgendes:

Zutaten:
* Der Plastik- oder Silikonschlauch Deiner Wahl
* Ein Kupfer-T-Fitting (gibts z.B. bei Bauhaus in der Klempner-Abteilung)
*auf* das Du den Schlauch stecken kannst oder *in* das Du den Schlauch so
stecken kannst, dass er einigermassen fest sitzt.
* Einen Edelstahlschwamm, wie er zum Reinigen von Töpfen in
Haushaltsabteilungen von Kaufhäusern verkauft wird. (z.B. von Vileda oder
"Sibille Topf Blitz")Achtung: Akopads (oder wie der Kram heißt)  o.ä. meine
ich nicht!!! Das Zeug, das ich meine, besteht aus relativ groben
Edelstahlspiralen.

Jetzt mach ich das so:

Ich kühle meine Würze in der Würzepfanne per Eintauchkühler auf gewünschte
Gärtemperatur ab.
Währenddessen, koche ich das Kupfer-T-Fitting und den Schwamm in Wasser für
20 min (zur Sterilisierung) ab. Den sauberen Schlauch habe ich auch schon ne
Weile in Desinfektionslösung (Jod, Chlor, was auch immer) desinfiziert.
Schlauch und T-Fitting ineinanderstecken. Den Edelstahlschwamm so am
T-Fitting befestigen, dass jede Menge Stahlschwamm die beiden verbliebenen
Öffnungen bedeckt. Und dann in den Gärbehälter schlauchen. Dabei das
Schlauchende mit dem Schwamm immer knapp unter der Oberfläche der gekühlten
Würze halten. Am Schluß, besonders wenn Du viel Hopfen verwendest, den
Schwamm unter die ausgelutschten Hopfendolden stecken und das Gefäß
ankippen.
Funktioniert ausgesprochen gut. Es funktioniert aber nicht (!!) bei
Hopfenpellets, nur mit Doldenhopfen. Probleme (frühzeitiges Zusetzen des
Schwamms) gibt es, meiner Erfahrung nach, wenn man gleich anfangs das
Schlauchende mit dem Schwamm auf den Boden zum Trub und den Hopfendolden
legt. Und Hopfen saugt sich halt voll mit Würze. Je mehr Hopfen Du
verwendest, umso mehr Würze wirst Du mit dieser Methode verlieren. Bei
meinen Hopfenorgien mit 300g Doldenhopfen und mehr, verliere ich schon mal
3-4 Liter (bei 100 g Hopfen sind es verschmerzlichere 1-2 Liter)
Flüssigkeit. Das nehme ich aber gerne in Kauf, da ich eben nicht mit den von
Dir versuchten Mitteln hantieren muss und das Ganze ohne jegliche Sauerei
funktioniert. Das Jungbier im Gärbehälter ist auf alle Fälle frei von
Hopfenpartikeln und den Trub hast Du großenteils auch rausgefiltert.

> Wer hat ein griffiges, mindestens zweistufiges Filterkonzept zur Hand?

Zweistufig ist es nicht, aber funktionieren tut's sehr gut. Ich habe das
übrigens nicht selber erfunden, sondern in Hubert Hanghofers großartigem
Buch "Bier Brauen nach eigenem Geschmack" gelesen und nachgemacht.

Grüße und Gut Sud

Gregor