[HBF] Trappisten-Tripel, Bitte um Rezept

Gregor gregor at blinx.de
Mon Nov 11 14:24:57 CET 2002


Hallo zusammen,

Georg Poehlmann <georg_poehlmann at gmx.de> schrieb:


> Wie wäre es denn aber mit dem REZEPT für ein Trappisten-Tripel.
> Falls ich so etwas einmal ausprobiere, würde ich gerne auf bewährte
> Rezepturen zurückgreifen.
>

Hier ist mein Rezept:

Tripel:

Sudgröße 40 l
Stammwürze: 22° P
Bittere: 32 IBU
Farbe: 16 EBC
Kochdauer: 90 min.

Schüttung:

11,5 kg Pilsner Malz
  1    kg Cara-Pils
  1,3 kg Weißer Kandiszucker (aus dem Supermarkt) Normaler, weißer,
raffinierter Zucker soll aber auch problemlos gehen.

Maischen:

  5 min @ 57°
45 min @ 61-63°
45 min @ 70-72°
Abmaischen bei 77-78°

Hopfen:

120 g Styrian Goldings (4.9% Alpha-Säure) für 70 min mitkochen
  25 g Cascade (5% Alpha-Sure) 20 min vor Kochende zugeben

Den Cascade kann man natürlich auch durch einen anderen guten Aromahopfen
ersetzen. Was den Styrian Goldings angeht, ich mag ihn sehr und er wird sehr
viel in belgischen Brauereien eingesetzt. Der Authentizität wegen, würde ich
persönlich diesen nicht durch einen anderen ersetzen, obwohl man
wahrscheinlich auch mit einem anderen Hopfen (East Kent Goldings,
Tettnanger, etc.) gute Resultate erzielen kann.


Hefe:

Wyeast 3787 Trappist Ale (angeblich der Westmalle Strain).
Man braucht bei der Stammwürze wirklich viel Anstellhefe! Wie Du die
herführst, bleibt Dir selbst überlassen. In der letzten Zeit wurde da ja
reichlich drüber diskutiert. ;-) Optimal wäre sicherlich, zuerst ein Bier
mit "normaler" Stammwürze (11 -12° P) zu brauen, das mit einem 0,5 l Starter
(im Hochkräusen-Stadium) angestellt wurde (Belüftung nach dem Anstellen
nicht vergessen!) und die während der Gärung entstandene und anschließend
gewaschene Hefe zum Anstellen des Tripels zu verwenden.
Wie ich mir behelfe, ist ja inzwischen hinreichend bekannt. :-)

Ich habe mit dieser Hefe  bei einer Gärtemperatur um die 17° C sehr gute
Resultate erzielt.

Nach der Hauptgärung vorsichtig in einen gründlichst gereinigten und
desinfizierten Gärbehälter schlauchen und dort für 2-3 Wochen nachgären und
reifen lassen. Anschließend Abfüllung in Flaschen. Die Karbonisierung habe
ich durch die Gabe von Glukose (5g /Liter) unmittelbar vor der
Flaschenabfüllung gut hinbekommen.
Vorgehensweise: Bier aus der Nachgärung  vorsichtig (Sauerstoff ist in
diesem Stadium der Feind Deines Bieres) in den sauberen und desinfizierten
Flaschenabfülleimer schlauchen. In diesen vor dem Bier eine für 20 min.
gekochte (zur Sterilisierung) Lösung aus Glukose (Menge abhängig von der
genauen Biermenge) in 500 ml Wasser vorlegen. Dadurch spart man sich das
Rühren um die beiden Flüssigkeiten zu vermischen und vermindert eben
unnötigen Kontakt mit Sauerstoff. Anschließend Abfüllen in Flaschen aus dem
Eimer per Hahn und Abfüllröhrchen. Flaschen 2 Wochen bei 17-18°
karbonisieren lassen. Diesem Bier tut es sehr gut, wenn es anschließend für
ein paar Monate reift.

Georg, wenn Du das Tripel gebraut hast, würde ich mich über ein Fläschchen
zum Verkosten freuen! Viel Spaß beim Brauen und Trinken!

Gut Sud und Gruß

Gregor