[HBF] Dt. Porter Rezept II
marcus.schmitz at web.de
marcus.schmitz at web.de
Don Okt 3 13:55:42 CEST 2002
Hallo Tobias, Hallo Martin, Hi Forum!
Wie bereits versprochen, habe ich mal nachgesehen und folgendes
gefunden:
Rezept fuer deutsches Porter-Bier
aus
Kulitzscher, A.: \sl{Handbuch zur Fabrikation oberg"ariger Biere.}
3. Auflage; Verlag von Gebr"uder Horn; Berlin, o.J.; S. 23f.
P = 16 bis 20 % Balling
Schuettung/Guss: 1/4
Hopfengabe 1 bis 1,5 Pfund Hopfen (Dolden) pro Zentner Schuettung
Original Fuer eine 30 l Sudpfanne (*)
+-------------------------+--------+---------------------------+
Schuettung:
Muenchner Malz 74% 4,26 kg
Karamelmalz 20% 1,15 kg
Entbittertes Roestmalz 6% 0,35 kg
+-------------------------+--------+---------------------------+
Gesamt 100% ca. 5,75 kg
==== ============
Guss 23,00 l
(*) unter der Vorgabe, dass 1 kg Schrot eingemaischt 0,7 l verdraengt
und Platz zum Ruehren bleiben sollte --> Zielvol. 27 l.
Maischverfahren:
(Die krummen Zahlen kommen durch das Umrechnen von ° Reamur nach
° Celsius zustande)
Einmaischen 37,5 °C
Einmaischrast 30 Min.
Aufheizen (1 K/Min.) 52,5 °C
Rast 10 Min.
Aufheizen 65,0 °C
"allmaehlich" bis 70,0 °C
Verzuckerung abwarten
2/3 der Maische als Dickmaische ziehen und schnell zum Kochen bringen
Kochdauer 60 Min.
Zubruehen auf 75,0 °C (**)
(**) Zum erreichen dieser Temperatur muss die Kochmaische eindampfen und
die Lautermaische abkuehlen, also vorsichtig zubruehen und 78 °C nicht ueberschreiten,
damit ein wenig Alphaamylase fuer die Nachverzuckerung uebrigbleibt!
Ablaeutern
Vorderwuerze in der Pfanne mit der Haelfte des Hopfen wuerzen.
Zweite Haelfte des Hopfens bei Pfanne voll geben.
"Die Kochdauer der Wuerze mit Hopfen ist mindestens drei Stunden."
Auf 15 bis 22,5 °C Anstelltemperatur abkuehlen.
Stammwuerze auf 16 bis 20 GG% einstellen.
Hefegabe
1,5 l dickbreiige Hefe pro Zentner Schuettung geben (...)
Als Hefe soll eine stark vergaerende, schnell klaerende Hefe eingesetzt werden.
Falls Kulitzscher mit schnell klaerend "flockend" meint, ist hier eine britische
Hefe angesagt, weil unsere kontinentalen Oberhefen Staubhefecharakter zeigen.
Kulitzscher beschreibt fuer die Gaerung ein kompliziertes Verfahren, bei dem die
Hefe zwar abgeschoepft werden soll bzw. aus dem Fass aehnlich dem Burtun-Union-
Verfahren ausgestoßen wird. Das in der Decke enthaltene "Hopfenbier" soll
jedoch gesammelt und spaeter wieder zugegeben werden.
Klingt nicht besonders hygienisch.
Dauer der Hauptgaerung:
Wg. der hohen Stammwuerze 2 - 3 Tage laenger als beim Vollbier.
Klaerung bei 7,5 bis 10,0 °C ueber ca. 10 Tage, dann 3 bis 4 Tage spunden
und auf Flaschen ziehen.
Nach meinen Erfahrungen tut sich nach ca. 5 bis 8 Tagen Hauptgaerung und 10 Klaerung
nicht mehr so viel, dass man noch ein rezentes Bier bekommt. Daher sollte man evtl.
mit etwas Speise oder Zucker auf die Flasche ziehen, bzw. schon waehrend der Klaerung
spunden.
Getestet habe ich das Rezept noch nicht, wuerde aber die Wuerze und Maische jeweils
etwas kuerzer Kochen, weil die heutigen Malze a) einheitlich und sehr gut geloest
sind und b) insgesamt weniger Eiweiss zu haben scheinen.
Wer's ausprobiert, kann mir ja mal eine Flasche schicken und vor allem
hier im Forum davon berichten.
Beste Gruesse
Marcus