[HBF] What is and what will be brewing
Flannery, Phil
phil.flannery at eds.com
Mit Mai 29 13:28:37 CEST 2002
**0,6 kg Dinkelspelzen aus dem Bioladen zum Verbessern der Läuterfähigkeit**
Dass ist ein sehr gute idea. Funtioniert dass? Wie Lauterst du?
-----Original Message-----
From: marcus.schmitz at web.de [mailto:marcus.schmitz at web.de]
Sent: 28 May 2002 10:43
To: hbf at lists.k-town.de
Subject: [HBF] What is and what will be brewing
Hallo nochmal,
nach der polemischen Antwort auf (vermeintliche?) Werbung noch zwei
Anmerkungen zum Thema "What's brewing"
a) Im Keller reift mein EWA: Extra Weizen Ale, also der Versuch zum Thema
geschmacklicher Einfluss der Weissbierhefe auf den Biergeschmack. Der Sud
hat
ganz gut hingehauen:
4,5 kg Weizenmalz (Rhönmalz)
0,5 kg dunkles Münchner Malz (wg. der Farbe) (Karl Kling "Braupartner")
0,6 kg Dinkelspelzen aus dem Bioladen zum Verbessern der Läuterfähigkeit
und 1 l selbstgemachtest Sauergut ( 4 EL Malz mit 46 grädigem Wasser über 2
d in einer wärmeisolierten Joghurt-"Box" infusionsgemaischt)
Guss ca. 16 l
Eingemaischt bei 48 °C, jeweils 10 min bei 48 und 52 °C gerastet
30 Minuten bei 62 °C
30 Minuten bei 72 °C (war fast schon jodnormal als ich die 72 erreicht
hatte)
Dann bei 78 °C abmaischen und läutern (hat wunderbar funktioniert)
Vorderwürze mit 5 g 5 % Alpha-Aromahopfen gehopft,
1 1/2 h mit 30 g 10% Bitterhopfen gekocht
10 Minuten vor dem Ausschlagen nochmal 10 g Aromagabe
Wie zu erwarten war sehr viel Trub und Trübwürzeverlust.
Mit erkaltetem, abgekochtem Wasser P = 10 GG% eingestellt.
Gärung obergärig mit Ale-Trockenhefe von Arauner (2 d lang mit Aquariumpumpe
propagiert)
Nach ca. 4 d in die Corneliuscontainer geschlaucht, warten ...
Der erste Geschmackstest hat ergeben, dass sich kein Weizengeschmack
eingestellt hat. Der Gegenversuch (Arbeitstitel "Gerstenhuber") erfolgt dann
mit 100
% Gerstenmalz und Weissbierhefe.
b) Ich hab's endlich mal geschafft in Bamberg Bier einzukaufen. Als ich
nachsehen wollte, ob Bamberger Rauchbier ober- oder untergärig gebraut wird
bin ich
auf folgendes Rezept für obergäriges (nicht-Bamberger) Rauchbier gestoßen,
das ich dann auch mal auf meine ToDo-Liste setzen werde:
Lichtenheiner Rauchbier (nach W. Schmidt, Sekundärquelle)
Schüttung: Schwach geräuchertes Gerstenmalz (evtl. Gerstenmalz-
Weizenmalzmischung, keine Angabe zu Schüttung/Guss-Verhältnis.
Ziel: Stammwürze: 7 - 10 GG %
Maischen: Entweder Kesselmaischverfahren (i) oder Dekoktion mit einer
Kochmaische (ii)
Kochen: "geringe Kochdauer" 1 1/2 h mit geringer Hopfenmenge ("1/2 bis 1/3
Pfund pro Zentner Malzschüttung"). Wenig Hopfen wg. erwünschter
Milchsäurebildung
Gärung: Entweder im Bottich (15 °C) oder im Fass(22 °C)
Beim Ausstoß Zusatz von Hefe (wohl mit Kräusen ...) oder Jungbier wg. CO2.
Genuss: jung, trübe und säuerlich -> nicht wie Berliner Weisse schon bei der
Haupgärung mit Milchsäurebakterien beimpfen, sondern erst zur Nachgärung.
Maischverfahren :
i) Kesselmaischverfahren nach Kulitzscher (1910):
- Einmaischen mit 50 °C warmen Guss
- Rast 1 h
- Aufbrühen mit kochendem Wasser auf 75 °C innerhalb von 30 Minuten
- Rast 30 Minuten
- Abmaischen
ii) Dekoktionsmaischverfahren nach Kulitzscher (1910)
- Einmaischen bei 35 °C
- Aufheizen in einer Stunde auf 65 °C
- Dünnmaische in Bottich ziehen, Rest-(Dick)-maische Kochen (keine Angabe
zur Dauer)
- Aufmaischen auf 75 °C
- Abmaischen
Beste Grüße
Marcus