[HBF] Nocheinmal der Ale-Schaum

marcus.schmitz at web.de marcus.schmitz at web.de
Mit Feb 20 19:30:36 CET 2002


Hallo zusammen, nicht dass es nacher heißt: "Der Schmitz ist schuld!"

Gregor hatt in seiner Antwort an Hubert geschrieben:

>Es ist in der Tat so, daß sich bei mir schnell nach dem
>Zapfen bei 1,3-1,4 bar eine 10 cm lange Gassäule im Schlauch unmittelbar vor
>dem Bierhahn bildet. Na, ich werde es mal mit 0,8 bar Zapfdruck versuchen
>und sehen, wie mein Bier dann rausläuft und schmeckt.

Wir haben uns schon wieder falsch verstanden Gregor - wie bei der Temperatur, für alle: 

Gregor trinkt Ale _nicht_ bei 4°C !

In dem oben geschilderten Fall ist die Druck-Reduktion beim Ausschenken genau falsch. Du hast im Fass ein Bier, das so hoch gespundet ist, dass sich bei 1,4 bar + Erwärmungseffekt CO2 
entbindet. Willst Du das verhindern, so musst (solltest) Du den Spundungsdruck beim Lagern reduzieren. Falls Du ohne Spundapparat lagerst, evtl. mehrmals prüfen.
Steht dann der Schaum schon in der Leitung bis zum Hahn, gilt: Schankdruck erhöhen, Kompensator voll aufdrehen, damit der Schaum vorne rausfließen kann und keine Bläschen mehr im Spalt 
sind und dann langsam soweit drosseln, bis Dein Bier blank läuft. Nach dem Ausschank dann den Druck im Fass wieder ablassen, weil das Bier sonst wieder aufkarbonisiert.

Zum Thema Ale-Zapfen fällt mir noch meine Reinigungspumpe ein: In einen 4 mm Schlauch kann man wunderbar ein Fahrrad-Ventil (ggf. den Schlauch vorher mit dem Feuerzeug minimalst 
erweichen) einsetzen und mit einer Quetschschelle fixieren. Mit einer _geruchsneutralen_ Luftpumpe läßt sich das Bier jetzt so english herausbefördern wie mit einer originalen beer machine. Du 
musst halt zwischendurch mal nachpumpen ...
Die Konstruktion eignet sich auch zum Durchpumpen von alkalischer Reinigungslösung bes. NaOH durch den Zapfdegen. Hier darf man keine Kohlensäure verwenden, da sich diese in 
alkalischem Medium hervorragend löst und man einen Unterdruck im Fass erzeugt und die wirksamen OH--Ionen neutralisiert.

Bis denn

Marcus