[HBF] Obergärige Hefe

Thomas Rohner t.rohner at bluewin.ch
Don Okt 4 12:12:09 CEST 2001


Hallo Claus
Die obergärige Hefe steigt tatsächlich nach oben.
Der Grund dafür ist, dass einige Zellen zusammenklumpen
und CO2-Bläschen "einsperren". Eigentlich solltest Du wirklich
den Schaum abschöpfen. Es gibt Beispiele von Brauereien, die
das so machen. z.B. Bass Ale in England, die verwenden sowas
wie ein Überlaufgefäss zur Hauptgärung, wo sie die Hefe ernten.
Die gesundeste Hefe sollte man wärend der Kräusen ernten.
Das heisst normalerweise nach ca. 36-48 Stunden nach dem Anstellen.
In der Praxis sieht das aber nicht ganz so heikel aus. Ich braue mit
verschiedenen obergärigen Hefen, und habe so recht gute Resultate
erreicht.
(Altbierhefe, Weizen, English Ale, Belgische) Ich stelle die Würze
normalerweise
mit Flüssighefe von Wyeast an. Beim ersten Sud (50 l) verwende ich 2
Beutel davon.
Ich lasse das Bier 2 Wochen gären.(Die sichtbare Gärung geht nur ca 4
Tage, aber
ich hatte inkonsistente Karbonisierung bei der Flaschengärung, als ich
nach einer
Woche abgefüllt habe.)
Da ich keine Überlaufgefässe habe, und auch keine Lust habe mein Bier
mit Bakterien
zu verseuchen, verwende ich den Satz, der sich nach 2 Wochen am Boden
bildet.
Es ist nicht so viel wie bei untergäriger Hefe, aber sicher immer noch
mehr als in
den 2 Paketen Wyeast beim ersten Sud. Die Angärphase ist so sehr kurz.
(ca. 12 Std.)
Normalerweise brodelt das Bier in der Hauptgärung so stark, dass die
gesundeste Hefe
durch die Gassperre entweicht.(Was für eine Sauerei in meinen
Gärkühltruhen)
Aber es beweist mir, dass die Gärung schnell beginnt und sehr heftig
ist. (gutes Zeichen)
Ich denke mir, dass man es optimaler machen könnte, aber die Resultate
geben mir recht. z.B. mit Wyeast 1007 (german Ale) mache ich ein Bier,
welches so rein ist,
dass kürzlich ein Braumeister gemeint hatte es sei ein untergäriges.
Ich kann dies Methode also nur empfehlen, und würde mir nicht allzuviele
Sorgen
machen.
Gut Sud Thomas