[HBF] Re: [HBF] Kräusen

G Zellmann gregor at blinx.de
Fre Aug 10 14:48:57 CEST 2001


Hallo Reini,

nein, ich will die heilige Brauliteratur nicht grundsätzlich in Frage
stellen.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, schreibst Du, daß der
Geschmacksunterschied von Bieren die aus der selben Würze mit der selben
Hefe angestellt wurden und in zwei verschiedenen Gärbehältern, nämlich einem
klassischen, offenen Gärbottich (wo der Kräusen abgeschöpft wurde) und einem
ZKG (abschöpfen technisch nicht möglich) vergoren wurden, ausschließlich auf
die abgeschöpften Kräusen im ersteren zurückzuführen seien.

Wo steht das denn bei Narziss & Co.?

und weiter

> >Gregor schrieb
>Reini schrieb

> >Jedenfalls werde ich nächstes Mal wenn ich braue, meine 50 l Würze in 2
> >Gärbehälter aufteilen und die eine Hälfte einfach lassen, während ich bei
> >der anderen Hälfte den Kräusen abschöfpen werde. Mal sehen, ob sich das
> >reproduzieren lässt, was Du schreibst.
> Tu das, ich glaube aber nicht, dass es so einfach sein wird, einen
> Unterschied festzustellen. Viel Spaß dabei.

Ja, Reini, warum sollte man denn dann Kräusen abschöpfen, wenn es nicht so
einfach ist einen Unterschied zu schmecken? Und um den Geschmack geht es uns
doch, oder?

> >Ich wollte eigentlich mal wieder ein India Pale Ale brauen, das ja schon
an
> >sich einen ziemlichen Hopfen Overkill darstellt (I LOVE IT). Meinst Du,
bei
> >diesem Bier ließe sich das beobachten? Oder welche Biersorte schlägst Du
> >vor?
> Das lässt sich bei jedem Bier beobachten. Egal welche Hefe oder Malz du
> verwendest, solange du Hopfen nimmst.
>
> >Vielleicht haben ja andere Leser dieses Forums ebenfalls Lust mal ein
> >derartiges Brauexperiment durchzuführen???!!!??? Das würde die
statistische
> >Relevanz des Experiments erhöhen.
> Ich halte das Wort "STATISTIK" an dieser Stelle für unangebracht. Es kann
> vielleicht einen Erfahrungsaustausch geben, aber ganz sicherlich keine
> Statistik !

Warum denn nicht? Wenn 25 von 30 Brauern zu dem Ergebnis kommen, es gäbe
einen geschmacklichen Unterschied (und ich rede hier von geschmacklich und
nicht von Labormessungen bestimmter, laut Brauliteratur relevanter
Parameter) zwischen den beiden Methoden, dann hielte ich das für signifikant
genug, um in Zukunft ebenfalls Kräusen abzuschöpfen. Wenn andererseits 25
von 30 Brauern keine *geschmacklichen* Unterschiede feststellen können, dann
kann mir Weihenstephan und die Brauliteratur den Buckel runterrutschen, weil
ich meine Biere nach Geschmack beurteile und nicht nach ppms bestimmter
Stoffe, die man in aufwändigsten Tests detektieren kann.


>
> >Und dann treffen wir uns alle und trinken das Bier zusammen aus :)))
> Das wird wohl das allerbeste sein.

...und das sollten wir auf alle Fälle mal machen. Anfang September fahre ich
nach Kärnten, vielleicht können wir ja mal ein paar unserer Biere verkosten.
Salzburg liegt ja fast auf dem Weg ;-)



liebe Grüße aus Berlin

Gregor