[HBF] Re: Gaerungs Eimer
Thomas Krivec
krivec at ifa-tulln.ac.at
Don Okt 5 14:49:06 CEST 2000
At 12:11 05.10.00 +0200, you wrote:
>Hi,
>
>Ich habe bis jetzt immer Plastik Eimer benutzt, aber finde den Geruch
>derselben(nach Lagerung ueber den Sommer) ziemlich eklig. Ausserdem
>sieht das Plastik angefressen aus, und da ich niemals was scheuerndes
>oder kratzendes zum reiningen benutzt habe, denke ich mir das die Hefe
>daran geknabbert hat :(
Ups!!! Meine Kunststofftechniker-Seele bäumt sich auf!!!!!!
Hefe knabbert nicht an Kunststoff-Kübeln!!!!
Grundsätzlich kann man bei Standard-Kunststoffen davon ausgehen, daß sie
sich in einem Stoffwechselsystem inert verhalten. Soll heißen: Derartige
Wrkstoffe haben einfach zu lange Moleküle und könnendadurch von Organismen
nicht verarbeitet werden. Auch Hefe kann das nicht.
Man stelle sich vor, z.B. unser Immunsystem könnte eine Hüftprothese aus
Polyethylen einfach verdauen.... Es kann ja jeder mal im Selbstversuch ein
Stück Kübel schlucken (Vorsicht vor scharfkantigen Stücken). Es wird
unbeschadet wieder zum Vorschein kommen.
Während also die Kunststoffe selbst kein Problem darstellen, sieht es bei
den Zuschlagstoffen anders aus. Um das Zeug ordentlich verarbeiten zu
können, müssen Additive rein, ausserdem noch Farben, Lichtschutzmittel usw.
Hier gibt es bei uns sehr strenge Vorschriften und Normen, die festlegen,
welche Zuschlagstoffe für Kontakt mit Lebensmittel geeignet sind und welche
nicht.
Beim Kauf von Brau-Equipment sollte man dann durchaus darauf achten, daß
die Dinge auch lebensmittelecht sind. Mit den schwarzen Mörtel-Kübeln vom
Baumax würde ich auch nicht brauen.
Ähnliches gilt auch für den Geruch von Kunststoffen. Kunststoffe selbst
riechen nach nichts. Für den typischen Plastikgeruch sind wieder die
Additive verantwortlich. Auch hier gilt: Auf Lebensmittelechtheit achten.
Ein Problem das ich durchaus bei Kunststoffkübeln sehe, ist, daß wenn z. B.
durch unvorsichtige Reinigung die Oberfläche zerkratzt wird, sich Keime in
den Kratzern ansiedeln können. Dann kommts zu Schimmelbildung im Eimer oder
Fass und auch zu Geruchsproblemen.
Also Kunststoff-Equipment das zum Brauen verwendet wird möglichst sofort
nach der Verwendung reinigen, und möglichst auf "scharfe" und
unkonventionelle Reiniger vezichten. Die gängigen Produkte für den
Hausbrauer, sind meines Wissens durchwegs geeignet.
Z.b. gegen Natriumhypochlorid-Lösung (Hauptbestandteil in Chlorreinigern,
Dan-Chlor) sind die in diesem Bereich verwendeten Kunststoffe alle
beständig. Wen's interessiert unter http://www.buerkle.de/d2-1.htm gibts
eine Beständigkeitstabelle für verschiedene Kunststoffe gegen hunderte
Medien, auch zum download.
Ich selbst habe verschiedene Reinigunsmethoden ausprobiert. Chempro aus dem
Fachhandel, Dan-Chlor,
einen Faßreiniger aus dem Lagerhaus (Gott weiss was da drin war), sowie
einfach nur heisses Wasser. Nach drei Jahren sehen meine zwei 15l Kübel
(Aus HD-PE) immer noch recht fein aus. Ich glaub wichtig ist die
Gerätschaften (und das gilt eh nicht nur fürs Kunststoffzeug) immer sofort
nach der Verwendung zu reinigen. Hat man der Würze erst einmal Gelegenheit
gegeben einige Tage am Boden anzutrocknen, brauchts schon etwas mehr
Gewalt, um sie auch wieder rauszukriegen.
YO, das wars auch schon.
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DI Thomas Krivec
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krivec at ifa-tulln.ac.at
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