[HBF] Re: [HBF] Nachschlag zu "Schäumende Flaschen"

Georg Giglinger Georg.Giglinger at chello.at
Fre Sep 22 14:07:18 CEST 2000


Warum plagst Du Dich so mit Deinen Flaschen?
Wenn Du das Bier 2 Tage ordentlich kühlst, dann wird sicher nix 
überschäumen. Die richtige Karbonisierung mal vorausgesetzt, aber 
das dürfte kein Problem sein, weil Du ja eh Huberts Tabellen und 
Formeln hast.

Allzeit gut Sud!

Georg

Date sent:      	Thu, 21 Sep 2000 22:03:45 +0200
From:           	Andreas Parrer <andreas.parrer at mycity.at>
To:             	Hausbrauerforum <hbf at lists.k-town.de>
Subject:        	[HBF] Nachschlag zu "Schäumende Flaschen"
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> Hallo liebe Freunde/Innen der schäumenden Zunft,
> 
> Schäumende, spritzende, explodierende Flaschen - also, da muß man durch.
> Ein paar Erlebnisse, wer aller schon mehr oder weniger was abgekriegt
> hat:
> 
> - mein Schwiegervater (lag im Kühlschrank und ich vergaß vorzuwarnen),
> - der Abteilungsleiter bei meiner Firmeneinstandfeier einen ordentlichen
> Tusch,
> - Karl Schlögl, ehem. Innenminister von Österreich bei einer
> öffentlichen Party ein wenig. Ich bin kein Fan von Schlögl, sondern
> hatte einem Freund zuliebe dort ausgeschenkt, so gesehen hätte er von
> mir aus sogar mehr abbekommen können.
> 
> Oft erlebe ich, daß Leute durch gaaaanz langsames Öffnen versuchen, das
> ungedulgige Bier zu zügeln. Das ist meiner Erfahrung nach ziemlich
> sinnlos! Das ganze wirkt wie eine Gartenschlauchdüse, die - erraten -
> noch weiter spritzt. Wenn ich also den Verdacht hege, daß mit dem Druck
> was nicht in Ordnung sein könnte, kommt der "Bierkellergriff" zur
> Anwendung (geht natürlich nur bei Bügelflaschen):
> 
> Rechten Handballen cá 5mm über dem Bügelverschluss ansetzen. Die linke
> Hand hält die Flasche, oder sie steht in der Kiste (die Flasche
> natürlich, nicht die Hand). Bei letzterem bleibt die linke Hand zum
> Einnehmen einer Jause frei. 2 Finger der rechten Hand fassen den Bügel
> am Gelenk und - öffnen. Ist der Druck so hoch, daß augenblicklich das
> Bier wie eine Fontäne hochfahren würde, prallt der Verschluß in den
> Handballen, wo er augenblicklich zurückgedrückt wird - aber komplett
> (keine Düse machen)! Man muß dazu die Flasche keinesfalls erschlagen,
> ein couragierter Zugriff genügt, selbst den ungestümtesten Überdruck
> unter Kontrolle zu halten.
> 
> Mit den beiden Fingern kann dann in Ruhe der Bügel wieder geschlossen
> werden, notfalls unter zuhilfenahme der linken Hand. Erst wenn das
> überstanden ist, darf man sich darüber ärgern, Huberts tolle
> Karbonisierungstabellen und -formeln wieder falsch gelesen zu haben.
> Beim nächsten mal wirds natürlich nicht mehr passieren, und wenn man
> sich an die angeführten Tabellen/Formeln hält, passierts wirklich nichts
> (unbezahlte Werbung)!
> 
> Die Flasche kommt 1 Tag in Quarantäne. Nochmaliges Öffnen verhindert
> selbst unter sorgfältigster Handhabung nämlich keine Spritzer mehr
> (Grund: der Luftraum ist schon mit Schaum gefüllt wodurch keine
> Reaktionszeit mehr zur Verfügung steht). Linkshänder das ganze natürlich
> umgekehrt!
> 
> Etwas Übung und auch Gehörschulung (am "Plopp seiner Flaschen" erkennt
> der Brauer, obs zu viel ist) ist schon nötig. Aber schlußendlich läßt
> sich eine ganze Bierkiste so in 2 Minuten ohne Spritzer durchlüften.
> 
> Na dann Prost! Nicht nur trinken ist eine feuchte Angelegenheit!
> (sondern auch Flaschen öffnen meinte ich!)
> Andreas
>