[HBF] Schon-Kochsystem bei der Brauerei Leikeim

Georg Pöhlmann georg_poehlmann at gmx.de
Mon Mai 10 16:25:45 CEST 2004


Hallo Braugemeinde,

Das Schonkochverfahren funktioniert ein wenig anders als beschrieben.

Beim "Hopfenkochen" wird die Würze unter intensivem Rühren nur auf 97 - 98 °C
erhitzt. In dieser Heisshaltephase von 60 min erfolgen die Hopfengaben. Bei
dieser Temperatur kann der Hopfen isomerisieren. (und der Braumeister muss kein 
"Hop oil" zugeben, Phil)
Nach einer Whirlpoolrast wird die Würze in den Vakuumverdampfer gepumpt und  
bei einem Unterdruck von ca. 300 mbar erfolgt die eigentliche Verdampfung (ca 
8%)
incl. des Austreibens unerwünschter Aromastoffe. Dabei kühlt sich die Würze  
auf etwa 63°C ab. Die Restkühlung zur Anstelltemperatur erfolgt ganz normal.
Verständlich, dass beim Verzicht auf das "wallende" Kochen eine deutliche
Energieeinsparung resultiert.
Sinngemäss so beschreibt die Fa Kaspar Schulz in ihren Druckschriften
(Sonderdrucke aus der "Brauwelt") das "SchoKo"-Verfahren.

Die erste Anlage entstand in der Neumarkter Lammsbräu (Neumarkt / Oberpfalz).
Da diese Brauerei sich auf Biobier spezialisiert hat, könnten ihre Produkte
auch ausserhalb Bayerns erhältlich sein.
Dann erinnere ich mich noch an folgende fränkische Brauereien: Kaiserbräu-
Bamberg, Krug-Breitenlesau , Felsenbräu-Thalmannsfeld, Meusel-Dreusendorf...
Ich habe schon einige Biere probiert und empfand sie durchweg gut (für
kommerzielle, filtrierte Biere).

Auf der Brau-Beviale 2002 hatte ich erstmals diese Anlage gesehen, und die
Mitarbeiter der Fa. Schulz erklärten auch einem Hobbybrauer gerne die Idee und

Funktionsweise dieses Verfahrens.
Leider dürfte es schwierig sein, diese Methode aufs Hobbybrauen zu
adaptieren. :-)

Grüsse

Georg Pöhlmann