AW: [HBF] Acrylamid im Bier?

Tobias Kandler walaskjalf at gmx.de
Fre Feb 7 09:46:28 CET 2003


Hallo Braukollegen,

Ich sehe das eher wie Thomas Rohner. Ich halte die ganze
Acrylamid-Geschichte für ziemlichen Blödsinn. Ich denke, da gibt es
giftigere Stoffe, die man mit der Nahrung zu sich nimmt. Wenn man sich mal
ansieht, was allein an Umweltgiften in die Nahrungskette gelangt, ist das,
so denke ich, viel bedenklicher. Oder man sieht sich mal den Hopfen an, den
wir über den Versandhandel bestellen. Das ist eine Monokultur, wie sie
besser nicht sein kann. Was glaubt ihr, wie man beim Anbau desselben oft mit
chemischen Keule agiert ? Und das verbrauen wir, haben also im besten Fall
dann Pestizidrückstände im Bier. Oder die Überdüngung der Landwirtschaft.
Nitrate gelangen ins Grundwasser und ins Bier. Auch toll.
Und selbst, wenn wir all das nicht hätten, gibt es noch unsere
Essgewohnheiten. Da gibt es Studien, die belegen, daß die Aufnahme von
isolierten Nährstoffen wie raffiniertem Zucker, statt zusammengesetzter
natürlicher Nahrungsmittel, wie beispielsweise Honig, nicht allein aber doch
hautpverantwortlich für Zivilisationskrankheiten, wie Angina Pectoris,
Diabetis oder Rheuma sind.
Betrachtet man vor diesem Hintergrund die Debatte über Acrylamid, habe ich
den Eindruck, daß die von den Medien aufgebauscht wird. Das
Gefahrenpotential wird hochgespielt.
Außerdem halte ich mich an die Paracelsische Regel: Alles ist Gift, allein
die Dosis macht es.

Fazit: Ob Acrylamid im Bier sein könnte oder nicht, ist zweifelsohne
interessant zu wissen. Eine Gefährdung halte ich da aber für
unwahrscheinlich. Ich werde weiterhin Stouts mit 10% Röstgerste brauen und
in Unmengen trinken und dazu gegrillte Steaks essen.

PS: Wenn wir schon mutmaßen, daß Biere mit so hohen Röstgerste-
oder -malzanteilen gefährlich sein könnten, dann schreibe doch mal
wenigstens einer ein Rezept für Coffee- oder Sweet Stout auf.

gut Sud

Tobias