AW: Re: [HBF] gegendruckabfueller

Bary bary at bary.de
Fre Jul 12 11:25:44 CEST 2002


 
hy freunde, 
 
 
es ist immer wieder klasse, wie rege es hier zugeht. 
 
 
vielen dank für eure anregungen 
 
 
weiter so 
 
bary 
 
 
| ----- Ursprüngliche Nachricht ----- 
| Von:         antonhauser at aon.at (Hauser Anton) 
| Gesendet am: Donnerstag, 11.07.2002 22:25:11 
| An:          hbf at lists.k-town.de (Forum) 
| Betreff:     Re: [HBF] gegendruckabfueller 
|  
|  
| Hallo Jungs 
|  
| Also bezüglich der Haltbarkeit des abgefüllten Bieres bin ich ganz anderer 
| Meinung. Meine aus dem Keg abgefüllten Biere habe ich schon bis zu 4 Monate 
| im Keller gelagert und es war trotz dieser langen Zeit keine nennenswerte 
| Geschmacksverschlechterung feststellbar. Allerdings fülle ich auf diese Art 
| nur Untergärige Biere sofort nach dem Ende der Nachgärung ab. Und zwar das 
| ganze Bier! Zum Teil in Flaschen und zum Teil in kleinere Kegs. 
| In den ersten sechs Jahren meiner Heimbrautätigkeit habe ich auch nur mit 
| Speise karbonisiert oder mit Restextrakt abgefüllt. Man bekommt auch ganz 
| ordentliche Biere damit. Bei Obergärigen Bieren mache ich es auch heute noch 
| so, da gehört der Hefegeschmack einfach irgendwie dazu. 
| Bei Untergärigen Bier möchte ich aber heute keinen Hefesatz mehr dabeihaben. 
| Ein helles, schlankes Bier und Hefegeschmack? Brrrrrrr..... 
| Ich braue allerdings auch keine Biere welche in Punkto Alkoholgehalt schon 
| in Richtung Hausbrand gehen. Schließlich möchte ich nach 3 Halbe Bier noch 
| reden und gehen können. 
| Die Ausführungen des äußerst erfahrenen Beer Judge der AHA halte ich für 
| maßlos überzogen. Wenn man bedenkt wieviel Flaschenbier Weltweit getrunken 
| wird kann das einfach so nicht stimmen. Die Brauereien machen es ja auch 
| nicht viel anders.( Wie ich aus eigener Erfahrung weiß.) 
| Zu meiner Füllerkonstruktion möchte ich noch folgendes sagen;  Um Bary zu 
| verdeutlichen um was es dabei geht habe ich eine ganz einfache Methode 
| beschrieben, wie ich sie am Anfang benützte. Inzwischen hab ich mir etwas 
| wesentlich Besseres gebaut. Der Füller wird mit einem Hebel auf die Flasche 
| gepreßt, dabei öffnen und schließen die Ventile von selbst. Das Ding 
| ist ziemlich kompliziert und erfordert einigen Aufwand an Werkzeug und wohl 
| auch Erfahrung. Dem Erfindergeist und der Bastelwut sind ja beim Bierbrauen 
| sowieso keine Grenzen gesetzt. 
|  
| Viele Grüße und AzgS  Toni 
|  
|  
|  
| > Hallo Bary, 
| > Hallo Gemeinde, 
| > 
| > Ich habe einen Gegendruckabfüller von einem Freund (Counterphil), den ich 
|  
| ab 
| > und zu mal benutzen darf. Das Design von dem Ding ist Spitze. Man braucht 
| > keine drei Hände, wie bei vielen selbergebauten Modellen. Und es 
| > funktioniert wirklich fantastisch (perfekte Karbonisierung, keine 
| > Schaumentwicklung, flottes Arbeiten) 
| > 
| > Aber: 
| > Das Abfüllen per Gegendruckfüller eignet sich IMHO aber nur, wenn das aus 
| > dem Keg abgefüllte Bier relativ zügig (1-2 Wochen, bei kühler Lagerung) 
| > getrunken wird. Sonst treten Oxidationseffekte auf, die die Bierqualität 
| > deutlich mindern! Trotz "Spülens" mit CO2 per Gegendruckfüller (um den 
| > Sauerstoff aus der abzufüllenden Flasche auszutreiben) kriegt man 
| scheinbar 
| > nicht alles O2 raus. Nach dem Befüllen und vor dem Verschließen der 
| Flasche 
| > kommt das Bier zusätzlich wieder kurz in Kontakt mit Sauerstoff aus der 
| > Luft. 
| > Ein äußerst erfahrener Beer Judge der AHA (American Homebrewing 
| Association) 
| > hat kürzlich im HBD (Homebrew Digest) von einem großen Contest im Amiland 
| > berichtet, bei dem *alle* per Gegendruckfüller abgefüllten, und für einige 
| > Wochen oder Monate in den Flaschen gelagerten Biere  einen mehr oder 
| minder 
| > ausgeprägten Oxidations-Fehlgeschmack entwickelt hatten, während dieser 
| bei 
| > eingereichten und beurteilten Bieren, die per Flaschengärung karbonisiert 
| > wurden, fast nie auftauchte (wenn doch, dann wurde die Würze oder Maische 
| an 
| > anderer Stelle während des Brauvorgangs oder der Gärung "misshandelt"). 
| Der 
| > Grund hierfür dürfte die Anwesenheit von Hefezellen UND verg=
E4rbarem Zucker 
| > sein. Wie wir wissen, metabolisiert die Bierhefe dann den Sauerstoff 
| wärend 
| > der Flaschengärung nämlich innerhalb kürzester Zeit, sodass dieser keine 
| > Zeit hat Unheil anzurichten. Beim Gebrauch eines Gegendruckfüllers sind 
| > sicher auch noch einige Hefezellen im abgefüllten Bier, aber wenn kein 
| > Zucker vorhanden ist, hat die Hefe nichts zu "fressen", bleibt also im 
| > "Schlafzustand" und kann daher auch nichts mit dem Sauerstoff anfangen. 
| > 
| > Dies deckt sich 100 %ig mit meinen eigenen Erfahrungen. Mein per 
| > Gegendruckfüller abgefülltes Scotch Ale hat sich innerhalb von 6 Wochen 
| sehr 
| > zum Schlechten entwickelt, obwohl es, aufgrund seiner recht extremen 
| > Stammwürze (und damit verbunden hohem Alkoholanteil), eigentlich 
| > prädestiniert zum Lagern war. Andere Biere mit ähnlich hoher Stammwürze, 
| per 
| > Flaschengärung karbonisiert, haben sich über Monate hin geschmacklich 
| > verbessert, bevor sie den Höhepunkt erreichten und dann natürlich auch 
| > wieder abbauten. 
| > 
| > Trotzdem finde ich den Gegendruckfüller ideal, wenn ich Freunden oder der 
| > Familie Selbstgebrautes mitbringen will und keine Lust habe, Kegs samt 
| > Zapfanlage mitzuschleppen. Flaschengärung mache ich nur bei Bieren, für 
| die 
| > sich der Aufwand auch lohnt und die so stark sind, dass ein Keg =
FCber 
| Monate 
| > nicht leer würde. Schließlich hat man nicht jeden Tag Lust, ein 9 
| > prozentiges (alc.)  Tripel o.ä. zu trinken. Da bin ich nach zwei 0,3 l 
| > Gläsern schon fröhlich am Lallen ;-) 
| > 
| > Gut Sud 
| > 
| > Gregor 
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