[HBF] Re: Kupferleitungen

Dornacher Miklos m.dornacher at eudoramail.com
Mon Jan 14 16:20:57 CET 2002


Hallo Frank,

Vor etwa 3-4 Jahren haben wir eine Kleinbrauanlage mit einer festen Verrohrung gebaut. 
Seitdem lauft die Anlage ohne probleme. Letztes Jahr haben wir damit mehr als 50 hectoliter gebraut. Die Verrohrong ist aus Edelstahl, bis auf einige kurze Abschnitte, die aus Kupfer gebaut sind.

Ich denke dass es durchaus moeglich ist deine Anlage voellig aus Kupfer zu bauen, du kannst dich damit viel Aerger mit die muehsame Bearbeitung von Edelstahl ersparen.
Wenn die Anlage dann fertig und getestet ist,  und du damit zufrieden bist, kannst du dann immer all die Kupferteile langsam, Teil fuer Teil gegen Edelstahl ersetzen. Am Ende hast du dann eine Brauanlage aus Edelstahl...Wir haben es auch so gemacht !

Gegen Kupfer habe ich nichts einzuwenden, wenn du deine Anlage so planst dass es kein Restwasser nach den Brautag in horizontale rohrabschnitte hinterbleibt, was zum Gruenspann Bildung fuehren koennte. An die tiefsten Stellen muessen sich deswegen ablasshaehne befinden. 
Nach den Brautag lassen wir alle haehne offen, und lassen die Braukessel-ventillator bis zum naechsten Tag an, so dass der Luftzug durch die Rohre sie voellig trocknet.

Wie gesagt, ausser Edelstahl enthaelt unsere Anlage auch ein Paar kurze Kupfer Abschnitte, die wegen ihre komplizierte 3-D form nicht aus Edelstahl nachgebaut wurden.
Diese Abschnitte werden regelmaessig (beim 6 monaten Service) aussenandergenommen und inspiziert. Sie haben bist jetzt nie korrosionsschaeden gezeigt.
Ausserdem braucht die Hefe zur Vermehrung auch Spuren von Kupfer. Das war der zweiter Grund warum diese Abschnitte so belassen wurden.

Ausserdem waren aeltere Grossbrauanlagen ganz aus kupfer ! 
Ich denke dass es beim Wahl zwischen Kupfer und Edelstahl mehr um die Reinigung und die Chemikalientoleranz der Materialen geht...

Gregor schrieb ueber die problematik der Reinigung von Kupferrohre.
Es stimmt dass Kupfer gegen bestimmte sauren nicht bestaendig ist(aber auch nicht gegen alle... Konzentration beachten !) 
Aber muss es unbedingt sein ? muss man unbedingt Agessive chemie benutzen (wie bei Volledelstahl grossbrauereien) ?
In unsere Anlage brauen wir nur Bier (Zweimal wars Whisky). Es wird keine fette Fleischsuppe darin gekocht. Deswegen wird es nur mir heisswasser gespuehlt. Zeit zu Zeit wird es mit verduennte Lauge behandelt... d.h. die lauge wird durch alle Rohre mit die Pumpen zirkuliert. Die Kalkablagerungen auf die Heizstaebe werden einfach mit + scotchbrite ; abgeschrubbt, so brauchen wir keine Sauere anzuwenden.

Was die Desinfection betrifft, Ausser Gegenstrohmwuerzekuehler braucht die Anlage keine desinfection. Tut jemand sein Spaghettitopf vor den Kochen desinfizieren ? Das Bier wird ja gekocht !
Ich denke dass es genuegt, den Wuerzekuehler mit + Chempro ; oder aehnliches 20 minuten lang zu behandeln. Dazu pumpen wir die + Chempro ; Loesung mit die Wuerzepumpe in einem geschlossenen Kreislauf durch den Kuehler. Die Pumpe ist damit auch desinfiziert. Bitte nicht vergessen es mit reichlich Wasser zu spuehlen !!!


Es gibt sehr viele hobbybrauer die Kupferteile benutzen. Wenn man damit vorsichtig umgeht, sollte es keine Probleme bereiten.

Ich wuench dir noch alles gute beim Brauanlagenbau. Uns hat es auf jeden fall sehr viel Spass gemacht. 
Seit kurzem sind wir wieder dabei,... noch groesser zu bauen... diesmal 10 hl !
Wenn du interessiert bist, kann ich dir auch Fotos von unsere Kleinbrauanlage schicken...
Wir sind zum Erfahrungstausch bereit...

Entschuldige die franzoesich bedingte Rechtschreibefehler.
Schoenen Gruss aus den franzoesichen Teil der Schweiz !

Salut !

Nicolas Dornacher



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