[HBF] Re: HBF digest, Vol 1 #101 - 8 msgs

Frank Endres frank.endres at talknet.de
Die Jan 30 13:44:29 CET 2001


Hallo,

vielleicht ist meine Stellungnahme hier hilfreich:

> > eine helle Farbe und ist deshalb leicht reinzuhalten. Es ist gegen
>
>Was hat die Farbe mit der Reinhaltung zu tun?

Aluminiumoxid ist eigentlich voellig farblos (z.B. der Leukosaphir). Ist 
jedoch eine porenhaltige Schicht erst einmal entstanden, adsorbiert diese 
jegliche organischen Verunreinigungen und faerbt sich zunaechst gelblich 
spaeter braeunlich. Als Faustregel gilt: je dunkler, desto mehr organische 
Verunreinigungen sind adsorbiert.


> > Alkali und gegen nicht oxidierende Säuren empfindlich und wird von
> > Quecksilber zerstört. Es sind daher Alkoholthermometer zu
>
>Entschuldigung, aber das Quecksilber bleibt ja im Thermometer. Da
>ist es doch komplett wurscht ob das Alu sich mit Quecksilber
>verträgt oder nicht.

So lange das Thermometer nicht bricht, stimme ich zu. Aluminium ist jedoch 
verloren, sobald es einmal mit Quecksilber in Beruehrung kam. Durch die 
Legierungsbildung wird es dermassen aktiviert, dass es innerhalb kurzer 
Zeit zu Lochfrasskorrosion kommt. Angemerkt sei, dass 
Aluminiumverbindungen, die dann in Loesung gehen werden, mehr als im 
Verdacht stehen, Mitausloeser der Alzheimerschen Krankheit zu sein.
Kleiner Hinweis am Rande: wegen dieses Lochfrasspotentials duerfen z.B. 
Quecksilber, Gallium und Galliumverbindungen nur unter strengsten 
Sicherheitsmassnahmen in Flugzeugen transportiert werden.


> > verwenden. Der sich reichlich ansetzende Bierstein kann durch
> > 15%-ige Salpetersäure, besser durch ein geeignetes
> > Biersteinentfernungsmittel beseitigt werden....
> > ... Die Lebensdauer von Aluminiumbottichen kann 50 Jahre
> > erreichen. <
> >
> > Also aus meiner Sicht spricht nichts gegen den Einsatz von Alu,
> > solange nicht mit Laugen gearbeitet wird.
> >
> > Allzeit gut Sud
> >
> > Gerhard
> >
> >
>
>Eines wäre hinzuzufügen: Soweit ich weiß darf man keine
>Chlorreiniger auf Alu anwenden. Liege ich da richtig?

Das ist richtig, denn durch Chlorid, das bei Bleichen mit ClO- 
(Hypochlorit) entsteht, wird Aluminium bei Oxidation zu 
Chloroaluminatkomplexverbindungen komplexiert.
Anzumerken sei, dass technisches Aluminium (99.61 %) ein voellig anderes 
Korrosionsverhalten zeigt als Aluminium der Qualitaet 99.99 %.
Ich wuerde mein Bier nie in kommerziellen Aluminiumtoepfen brauen, 
austenitischer Edelstahl (VA) oder emaillierte Toepfe ziehe ich vor. Da ist 
die Chemie wesentlich einfacher, die Korrosionsprodukte sind harmlos.

Gruss

Frank