[HBF] Amerikanischer Geschmack

Thomas Rohner t.rohner at bluewin.ch
Fre Jan 23 10:27:35 CET 2004


Hallo Leutle
ich habe die Beiträge zum Thema mit einem Schmunzeln gelesen.
Man kann den Amis Vieles nachsagen ( ich behalte meine Meinung zur
jetzigen "Präsidentschaft" für mich), aber Biervielfalt haben sie.
Ich meine, jeder der Bud-Miller-Coors kauft ist selber schuld.
Schauen wir es doch mal objektiv an. Wenn ich in den Supermarkt
gehe, lachen mich doch auch Warsteiners, Becks und Löwenbräus an.
Und das zu Preisen, die jeder kleineren Brauerei die Luft nehmen.
Wenn es mir ums Geld ginge, hätte ich nie mit Bierbrauen beginnen
dürfen. Ich habe den Homebrew-Virus aber genau in Amiland eingefangen.
In Europa war in Sachen Hobbybrauen damals eher Ödland.(die Briten
mögen mir verzeihen)
In Amiland wird vieles versucht, was jenseits vom "Reinheitsgebot" ist.
Nicht Alles davon schmeckt mir, aber wer's nicht versucht, kann es
nicht wissen.(Siehe Belgien) Wenn man "kreativ" braut, heisst das ja
nicht, dass man das "Reinheitsgebot" dem Sinn nach verletzt.
Unsere Profibrauer behandeln ja meistens auch das Wasser, und 
verwenden Polyclar zum Klären (Polyvinylpolypyrrolidon).
Beim Reinheitsgebot ging es darum, der Panscherei einen Riegel zu
schieben. Gepanscht wurde dabei eigentlich immer aus Geldgier.
Wenn ich also teure Himbeeren in einem Weizen verwende, entspricht
das nicht dem Reinheitsgebot(Weizen ist sowieso Tabu, oder nicht?).
Aber es schmeckt wunderbar und darum mache ich es weiterhin.
Diese Freiheit nehmen sich auch viele kleinere Amibrauereien, und
haben damit Erfolg. Jeder, der im harten Markt bestehen kann, hat
seine Berechtigung.
Also pinkelt mir nicht in die Maische, um sie zu säuern, egal ob
es ober oder untergärig vergoren wird ;-)

Thomas