[HBF] gegendruckabfueller

Hauser Anton antonhauser at aon.at
Don Jul 11 23:25:11 CEST 2002


Hallo Jungs

Also bezüglich der Haltbarkeit des abgefüllten Bieres bin ich ganz anderer
Meinung. Meine aus dem Keg abgefüllten Biere habe ich schon bis zu 4 Monate
im Keller gelagert und es war trotz dieser langen Zeit keine nennenswerte
Geschmacksverschlechterung feststellbar. Allerdings fülle ich auf diese Art
nur Untergärige Biere sofort nach dem Ende der Nachgärung ab. Und zwar das
ganze Bier! Zum Teil in Flaschen und zum Teil in kleinere Kegs.
In den ersten sechs Jahren meiner Heimbrautätigkeit habe ich auch nur mit
Speise karbonisiert oder mit Restextrakt abgefüllt. Man bekommt auch ganz
ordentliche Biere damit. Bei Obergärigen Bieren mache ich es auch heute noch
so, da gehört der Hefegeschmack einfach irgendwie dazu.
Bei Untergärigen Bier möchte ich aber heute keinen Hefesatz mehr dabeihaben.
Ein helles, schlankes Bier und Hefegeschmack? Brrrrrrr.....
Ich braue allerdings auch keine Biere welche in Punkto Alkoholgehalt schon
in Richtung Hausbrand gehen. Schließlich möchte ich nach 3 Halbe Bier noch
reden und gehen können.
Die Ausführungen des äußerst erfahrenen Beer Judge der AHA halte ich für
maßlos überzogen. Wenn man bedenkt wieviel Flaschenbier Weltweit getrunken
wird kann das einfach so nicht stimmen. Die Brauereien machen es ja auch
nicht viel anders.( Wie ich aus eigener Erfahrung weiß.)
Zu meiner Füllerkonstruktion möchte ich noch folgendes sagen;  Um Bary zu
verdeutlichen um was es dabei geht habe ich eine ganz einfache Methode
beschrieben, wie ich sie am Anfang benützte. Inzwischen hab ich mir etwas
wesentlich Besseres gebaut. Der Füller wird mit einem Hebel auf die Flasche
gepreßt, dabei öffnen und schließen die Ventile von selbst. Das Ding
ist ziemlich kompliziert und erfordert einigen Aufwand an Werkzeug und wohl
auch Erfahrung. Dem Erfindergeist und der Bastelwut sind ja beim Bierbrauen
sowieso keine Grenzen gesetzt.

Viele Grüße und AzgS  Toni



> Hallo Bary,
> Hallo Gemeinde,
>
> Ich habe einen Gegendruckabfüller von einem Freund (Counterphil), den ich

ab
> und zu mal benutzen darf. Das Design von dem Ding ist Spitze. Man braucht
> keine drei Hände, wie bei vielen selbergebauten Modellen. Und es
> funktioniert wirklich fantastisch (perfekte Karbonisierung, keine
> Schaumentwicklung, flottes Arbeiten)
>
> Aber:
> Das Abfüllen per Gegendruckfüller eignet sich IMHO aber nur, wenn das aus
> dem Keg abgefüllte Bier relativ zügig (1-2 Wochen, bei kühler Lagerung)
> getrunken wird. Sonst treten Oxidationseffekte auf, die die Bierqualität
> deutlich mindern! Trotz "Spülens" mit CO2 per Gegendruckfüller (um den
> Sauerstoff aus der abzufüllenden Flasche auszutreiben) kriegt man
scheinbar
> nicht alles O2 raus. Nach dem Befüllen und vor dem Verschließen der
Flasche
> kommt das Bier zusätzlich wieder kurz in Kontakt mit Sauerstoff aus der
> Luft.
> Ein äußerst erfahrener Beer Judge der AHA (American Homebrewing
Association)
> hat kürzlich im HBD (Homebrew Digest) von einem großen Contest im Amiland
> berichtet, bei dem *alle* per Gegendruckfüller abgefüllten, und für einige
> Wochen oder Monate in den Flaschen gelagerten Biere  einen mehr oder
minder
> ausgeprägten Oxidations-Fehlgeschmack entwickelt hatten, während dieser
bei
> eingereichten und beurteilten Bieren, die per Flaschengärung karbonisiert
> wurden, fast nie auftauchte (wenn doch, dann wurde die Würze oder Maische
an
> anderer Stelle während des Brauvorgangs oder der Gärung "misshandelt").
Der
> Grund hierfür dürfte die Anwesenheit von Hefezellen UND vergärbarem Zucker
> sein. Wie wir wissen, metabolisiert die Bierhefe dann den Sauerstoff
wärend
> der Flaschengärung nämlich innerhalb kürzester Zeit, sodass dieser keine
> Zeit hat Unheil anzurichten. Beim Gebrauch eines Gegendruckfüllers sind
> sicher auch noch einige Hefezellen im abgefüllten Bier, aber wenn kein
> Zucker vorhanden ist, hat die Hefe nichts zu "fressen", bleibt also im
> "Schlafzustand" und kann daher auch nichts mit dem Sauerstoff anfangen.
>
> Dies deckt sich 100 %ig mit meinen eigenen Erfahrungen. Mein per
> Gegendruckfüller abgefülltes Scotch Ale hat sich innerhalb von 6 Wochen
sehr
> zum Schlechten entwickelt, obwohl es, aufgrund seiner recht extremen
> Stammwürze (und damit verbunden hohem Alkoholanteil), eigentlich
> prädestiniert zum Lagern war. Andere Biere mit ähnlich hoher Stammwürze,
per
> Flaschengärung karbonisiert, haben sich über Monate hin geschmacklich
> verbessert, bevor sie den Höhepunkt erreichten und dann natürlich auch
> wieder abbauten.
>
> Trotzdem finde ich den Gegendruckfüller ideal, wenn ich Freunden oder der
> Familie Selbstgebrautes mitbringen will und keine Lust habe, Kegs samt
> Zapfanlage mitzuschleppen. Flaschengärung mache ich nur bei Bieren, für
die
> sich der Aufwand auch lohnt und die so stark sind, dass ein Keg über
Monate
> nicht leer würde. Schließlich hat man nicht jeden Tag Lust, ein 9
> prozentiges (alc.)  Tripel o.ä. zu trinken. Da bin ich nach zwei 0,3 l
> Gläsern schon fröhlich am Lallen ;-)
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