Hausbrauer Forum Nr.115 vom 25.10.99 INHALT DIESER AUSGABE: Thomas Krivec Schwarzbier "Feuerstein Pavlina" Bierdeckel Matthias.Hossfeld at t-online.de (Matthias Hossfeld) Quo vadis? ________________________________________ HINWEISE: UM DAS HAUSBRAUER-FORUM ZU ABONNIEREN ODER ZU STORNIEREN: Mail senden an mit dem Betreff (Subject): SUBSCRIBE FORUM oder STORNO FORUM Abos oder Stornos nur von jenem eMail Account absenden, mit dem auch Nachrichten an die Mailingliste empfangen werden! UM ARTIKEL UND BEITRÄGE ZU POSTEN: Mail senden an BITTE UNBEDINGT FOLGENDE HINWEISE UND RICHTLINIEN BEACHTEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/index.htm * IM BETREFF (SUBJECT) IMMER EINEN KURZEN TITEL ANGEBEN. * !!!BEITRÄGE NUR ALS UNFORMATIERTEN TEXT EINSENDEN!!! (Kein Multipart HTML oder RTF) * Zeilenlänge auf 72 Zeichen begrenzen. ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://members.aol.com/rtrollfn/ Vielen Dank an Rudi Troll für die Verwaltung dieses Archivs. MODERATOR VOM DIENST: Hubert Hanghofer ________________________________________ Date: Tue, 19 Oct 1999 09:12:34 +0200 (MEST) From: Thomas Krivec Subject: Schwarzbier Hallo Braukollegen, Ich würde gern, schnell noch vor Weihnachten, einen Sub Schwarzbier herstellen, und zwar in die Richtung des Dreher's Schwarzbier der Schwechater Brauerei. Hat irgendjemand sich schon an diesem Stil versucht? Ich wäre für Tips und Rezeptvorschläge sehr dankbar. mfg Tom --------------------------------------------------------------- Tom Krivec -- Ans houmma imma nou trunkn! -- --------------------------------------------------------------- ________________________________________ Date: Sun, 24 Oct 1999 22:22:44 +0200 From: "Feuerstein Pavlina" Subject: Bierdeckel Ich biete verschiedene Bierdeckel, 1 Stück - 1DM ________________________________________ Date: Sat, 23 Oct 1999 14:50:50 +0200 From: Matthias.Hossfeld at t-online.de (Matthias Hossfeld) Subject: Quo vadis? Liebe Hausbraukollegen! Um das Forum als solches etwas zu beleben, folgender ketzerische Diskussionsbeitrag: Quo vadis Hausbrauer? Warum probiert jeder ein Pilsener (oder Schneiderweisse, Kölsch, Düsseldorfer, Franziskaner.....)Bier zu brauen? In den siebziger Jahren hat uns die Pilswelle überrollt. Danach wurden die Märkte mit allerlei Spezialitäten überschwemmt, sodaß man in jedem Getränkemarkt mindestens 10- 20 Spezialitäten erwerben kann. Das eigentlich heimische Bier ist auf der Strecke geblieben. Und: ist es wirklich nötig, ein Bier Pilsener Brauart aus dem hohen Norden Deutschlands nach Pilsen zu transportieren? Wozu um alles in der Welt wird mit allerlei Chemikalien ein örtliches Wasser manipuliert, um daraus ein für die Region völlig fremdes, und damit natürlich ungeeignetes Bier zu brauen? Ist es weiterhin sinnvoll da mitzuschwimmen? Unser Hausbräu ist die Spezialität! Macht doch `mal den Test! Laßt von netten Helfern/innen verschiedene Proben der gängigen Marken verdeckt ausschenken. Anschließend bewertet Ihr und Eure Freunde die Proben nach allen Euren bekannten Kriterien. Wir haben das mehrmals praktiziert und waren über die Ergebnisse natürlich erstaunt. Kaum ein Liebhaber einer speziellen Biersorte (nicht -gattung!) hat sein Lieblingsbier erkannt. Die billigsten Marken aus dem Aldiregal wurden manchmal für sog. Premium -Super -Spitzenpilsener aus der Fußballhalbzeitpausenwerbung gehalten, und umgekehrt! Was veranlaßt uns also dazu diesen Einheits-Industriebieren nachzueifern? Haben wir etwa Hemmungen ein Bier unseren Freunden anzubieten, das nicht diesen Industriemaßstäben entspricht? Früher hat man ja noch gar nicht erkannt, was ober- und untergärig ist. Das meiste verlief eigentlich zufällig. In jedem Bauernhof und Bürgerhaus und Arbeiterhaushalt wurde mehr- oder weniger erfolgreich gebraut. Wenn sich regional ein Brauverfahren und eine Heferasse "durchgesetzt" hat, dann hieß es: das ist ein typisches .....Mitentscheidend waren sicherlich auch die örtlichen Rohstoffe, besonders das Wasser. Aber ein modernes, kommerzielles Bier Pilsener Brauart läßt sich ja erst mit erheblichem Kühlaufwand (Linde Kältemaschinen 19.Jh) verwirklichen. Da ich keine solchen Mittel habe, mach` ich also natürlich meistens in obergärig und probiere einfach jedesmal nur mein Bestes, verkaufen und auf irgend einem Markt durchsetzen will und muß ich`s sowieso nicht! Was treibt uns dazu irgenwelche fremden Biere zu kopieren?? Das was wir Hausbrauer haben, nämlich Spaß und Freude an etwas Selbstgemachtem und Originellem haben Großbrauereien schon lange nicht mehr. Wir müssen nicht um Marktanteile kämpfen, sondern können unser eigenes Süppchen kochen, geradeso wie`s uns gefällt. Das sollte unser einziger Maßstab sein! Nicht umsonst haben die Gaststättenbrauereien solchen Erfolg. Übrigens in England hat die "real ale" Kampagne größten Zuspruch. In jedem Pub bekommt man neben den scheinbar unvermeidlichen Heineken`s, Foster`s und Beck`s mindestens ein "real ale" aus der Region. In britischer Manier handgepumpt, nicht unterkühlt und direkt am Tresen. Dies ist die hiesige Spezialität, wer`s mag, der liebt es so. Ich nenne jedenfalls weiterhin mein Bier Hausbräu, was die Originalität auch ausdrücklich unterstreicht. Ich verarbeite meinen Hopfen, und unser Wasser im Originalzustand. Die meisten, die mein Gebräu genossen haben, waren eigentlich von dem erfrischend "anderem" überzeugt. Ich trinke aber gerne auch gekauftes Bier. Was ich nicht mache, ist ein beliebiges Gebräu von der anderen Seite des Globus einschiffen lassen, von dem unvermeidlichem Abfallberg `mal ganz zu schweigen. In Amerika habe ich `mal ein Heimbrauerbuch gekauft und war erschrocken, wie auch dort krampfhaft probiert wird, irgendein abenteuerliches Industriebier nachzuahmen, statt sich auf die Hausbrauertradition, wo es in jedem Dorf anders schmeckt, zu berufen. Das Thema ließe sich in einer fairen Diskussion unendlich fortsetzen. Herzliche Grüße, in der Gewissheit, daß ich eine Lawine der Entrüstung bei den gläubigen Experimentalbrauern lostrete :-)) Matthias Hoßfeld ~~~~~~~~ ENDE HBF