Hausbrauer Forum Nr.104 vom 06.09.99 INHALT DIESER AUSGABE: Bock.Keck-Bock at t-online.de (Mein Name) Re: Zuviel Schaum "josh at 1002" Zuviel Schaum bei wuermli at bluewin.ch "Martin Klöpfer" Braukessel Markus Berndt Antworten "Armin Teltschik" Antwort: Artur hat zu hoher Flaschendruck .... "Armin Teltschik" Antwort: Hopfen neue Fragen ________________________________________ HINWEISE, HINWEISE UND WEITERE INFORMATIONEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/ ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://members.aol.com/rtrollfn/ MODERATOR VOM DIENST: Hubert Hanghofer ________________________________________ Date: Fri, 3 Sep 1999 10:36:50 +0200 From: Bock.Keck-Bock at t-online.de (Mein Name) Subject: Re: Zuviel Schaum Hallo Arthur! Hast Du schon überprüft, ob die Würze bei Abfüllung schon endvergoren war? Wenn das nicht der Fall war, hast du der Hefe natürlich noch mächtig zusätzliche Nahrung mit der Speise gegeben. Ciao Benedikt ________________________________________ Date: Fri, 3 Sep 1999 07:07:57 +0200 From: "josh at 1002" Subject: Zuviel Schaum bei wuermli at bluewin.ch Hallo a.wuermli at bluewin.ch ! Nach deinem letzten Beitrag im HBF "Zuviel Schaum im Bier" zu urteilen machst du zwei kleine Fehler: Die Nachgärung bei dir ist eindeutig zu stark. Zum einen finde ich eine Abfüllung bei 5% Stammwürze zu hoch. Ich fülle bei max. 4 % Stammwürze (normale Rezepte) ab und habe damit eine ausreichende Nachgärung, sprich genügend Kohelnsäure. Zum anderen, wenn du bei 5% Stammwürze abfüllst, solltest du in den ersten Tagen den Flaschendruck kontrollieren, d.h. den Druck ablassen, dann wird's das nächste Mal bestimmt besser ! Na dann prost ! Josh ________________________________________ Date: Fri, 03 Sep 1999 03:02:27 +0200 From: "Martin Klöpfer" Subject: Braukessel Hallo liebe Braugemeinde! Wir brauen im Süden von Österreich im Rahmen des landwirtschaftlichen Zuerwerbs. Unser Bier wird in Kupferkesseln handgerührt hergestellt. Leider ist unser Kesseltreiber (in Tirol!!) bereits in Pension und alle Bemühungen in Österreich einen originalen Kesselflicker aufzustellen sind in die Hosen gegangen. Wir bräuchten dringend einen Kupferkessel (oder zwei) mit netto Ausschlag 500 Liter. Weiß jemand einen guten Kontakt ? Auch eine alte Sudanlage zum Ausschlachten käme in Frage. Es wäre uns wirklich sehr damit geholfen. Bitte , Danke MAX ________________________________________ Date: Thu, 2 Sep 1999 12:43:24 -0700 (PDT) From: Markus Berndt Subject: Antworten Hallo zusammen, Athur (a.wuermli at bluewin.ch) hat ein Problem mit zuviel Schaum und zu hohem Druck in den Bierflaschen. In der deutschen Hobby-Literatur scheint liest man haeufig, dass man das Bier abfuellen sollte bevor es vollstaendig ausgegoren ist. Ich halte das fuer riskant, da der Endvergaerungsgrad im Heimbetrieb nur schwer zu schaetzen ist. Ich halte die Methode, die hier in den USA verbreitet ist, fuer besser: Man laesst das Bier voll vergaeren (das kann hin und wieder bis zu zwei Wochen dauern), dann wird das Bier in einen sauberen Behaelter abgeschlaucht und eine abgewogene Menge Zucker, der in ein wenig Wasser aufgeloest und dann aufgekocht wurde, dazugegeben (fuer 19 Liter verwende ich etwa 120 g Dextrose) und dann das Bier sofort in Flaschen abgefuellt. Dabei wird natuerlich das Reinheitsgebot verletzt. Damit kann ich aber gut leben, da mir wenigstens keine Bierflaschen um die Ohren fliegen! Ausserdem ist die Zugabe von Zucker bei obergaerigen Bieren, ausser in Bayern, ja erlaubt. Der hohe Druck in den Flaschen fuehrt zum Ueberscaeumen des Bieres waehrend des Einschenkens. Noch ein paar Worte zum Thema Nachguss (Frage von josh at wts01002.sbr.telekom.de). Jeder Heimbrauer hat ein anderes System auf dem gebraut wird. Die Zuckerausbeute und die Verdunstungsrate sind von System zu System verschieden. Ich wuerde das Problem folgender- massen angehen. Beim naechsten Sud wird die Verdunstungsrate (z.B. pro Stunde) gemessen (z.B. vor dem Wuerzekochen 25 L, nach einer Stunde 20 L, d.h. 20% Verdunstung). Dann wird noch die typische Zuckerausbeute in Betracht gezogen (z.B. 60% des Malzgewichtes) und nun kann berechnet werden, wie viel Malz man braucht um eine bestimmte Menge Bier auf einem bestimmten System zu brauen. Beispiel: fuer 20 L Bier brauchen wir 25L Wuerze (falls genau eine Stunde bei einem Verdunstungsgrad von 20%/Std gekocht werden soll). Nun soll das Bier eine Stammwuerze von z.B. 12% haben, d.h. wir brauchen 0.12*20 = 2.4 kg Zucker und das heisst 2.4/0.60 = 4.0 kg Malz. Nun setzt man die Maische mit dem richtigen Hauptguss an (hier z.B. 11L) und macht den Nachguss gross genug um 25 L Wuerze zu bekommen. Ich braue schon seit einiger Zeit auf diese Weise und kenne nun den Verdunstungsgrad und die Zuckerausbeute meines Systems. Diese Zahlen kann man nur durch viel Brauen und gute Buchfuehrung herausfinden. Am Anfang hat man natuerlich Probleme alles auf den Punkt genau zu berechnen. Das ist aber auch nicht so schlimm, denn ein Doppel-Alt oder ein Schank-Bock kann auch recht lecker schmecken. Gut Sud aus Santa Fe - Markus ==----------------------------------------------------- Markus Berndt -- 4350 Waking Sky - Santa Fe, NM 87505 __________________________________________________ Do You Yahoo!? Bid and sell for free at http://auctions.yahoo.com ________________________________________ Date: Sat, 4 Sep 1999 21:57:56 +0200 From: "Armin Teltschik" Subject: Antwort: Artur hat zu hoher Flaschendruck .... Arthur Würmli hatte im HBF# 103 Probleme mit zu hohem Druck geschildert. Da dies unmittelbar mit dem richtigen Zeitpunkt zum Abfüllen zusammenhängt hier nochmals meine Antwort vom HBF#990114 als Dirk Probleme mit zu wenig Kohlensäure schilderte: > Dirk fragte im letzten Hausbrauerforum nach > Bestimmung des exakten Zeitpunkts zum Schlauchen nach der Vergaerung > >Die nach meinen Erfahrungen (mit obergärigen Hefen) sicherste Methode >zur Bestimmung des richtigen Zeitpunktes zum Schlauchen besteht darin, >eine Gärprobe zu ziehen. >D.h. nach dem injizieren der Hefe in die kalte Würze und dem >anschließenden Belüften der Würze (mehmaliges umschütten der Würze >zwischen zwei großen Behältern), werden ca 0.5-1 Liter der Würze z.B. >in einem Einmachglas abgezogen, und das Glas dann an einen deutlich >wärmeren Ort gestellt wie die restliche Ausschlagwürze. Bedingt durch >den wärmeren Standort wird die Gärprobe im Einmachglas deutlich >schneller vergären wie die Würze. >Durch regelmäßiges Spindeln der Gärprobe wird man leicht die Stammwürze >nach der kompletten Vergärung bestimmen können. Diese kann >je nach Biersorte zwischen 3-6% liegen. Die Würze sollte man dann >abschlauchen, wenn ihre Stammwürze ca. 1% über dem Stammwürzegehalt der >volkommen vergorenen Gärprobe liegt. Mit dem 1%-Wert kann man auch noch >um etwa +-0.5% variieren. >Geht man jedoch zu tief so besteht die Gefahr, daß das Bier zu wenig >Kohlensäure bildet. Liegt man zu hoch, so kann es einem die Flaschen >sprengen. >Die Zeit nach dem Abfüllen ist auch nicht ganz unwichtig. >Lagert man z.B ein obergäriges Bier in einem kühlen Keller (8°C) so >findet die Nachgärung nur sehr langsam statt. So kann das Bier >trotz genügend Restwürze nach 2-3 Wochen immer noch "schal" schmecken=2E Viele Grüße Armin Teltschik mailto:teltsch at k-town.de http://home.k-town.de/teltsch/bier/ ________________________________________ Date: Sat, 4 Sep 1999 21:29:05 +0200 From: "Armin Teltschik" Subject: Antwort: Hopfen neue Fragen Sven fragte im letzten HBF: > ... > Meine Frage liegt in der Weiterverarbeitung: > Muß der Hopfen eigentlich unbedingt getrocknet werden, oder können die > Dolden auch gleich frisch vom Strauch eingefroren werden ? Auf meine Frage nach dem Richtigen Zeitpunkt der Hopfenernte erhielt ich von Matthias Hossfeld (Matthias.Hossfeld at t-online.de ) die nachfolgende Antwort, die auch die Weiterverarbeitung des Hopfens beschreibt. Matthias hatte damals keine Kopie ans HBF geschickt, dashalb hier der Wortlaut: > Hallo, > nach meinen Informationen beginnt die Hopfenernte, wenn sich die Blätter > an den Dolden anfangen zu verfärben. Weiterhin spreizen sich die > Blütenblätter etwas auf. Allerdings kann man natürlich keinen genauen > Zeitpunkt angeben, letztes jahr war bei mir die Ernte Anfang Oktober, > diese Jahr habe ich schon vereinzelt Dolden gepflückt, zu > Analysezwecken. Ich denke, daß man die Ernte nicht allzuweit > hinauszögern sollte, da der Gewinn an Lupulin kaum meßbar sein wird, > aber das Ganze natürlich auch schnell verdirbt. In manchen Büchern > steht, daß man warten sollte, bis sich die goldgelben Harzbläschen > anfangen ins Dunkel zu verfärben, das halte ich für zu gewagt, weil eine > Verfärbung der Hopfenharze ins rötliche zeigt ja auch einen > Oxidationsprozess, den man ja auch durch > Sauerstoffabgeschirmte Lagerung vermeiden muß. > Ich trockne die Ernte auf flachen Gittern im Heizungskeller, bis bei > einer Bruchprobe die Doldenspindel im Inneren der Blüte bricht, anstatt > sich zu biegen. (2-4Tage)Anschließend friere ich 100grammweise ein. > (ca.20 Päckchen) > Ich bin an Erfahrungsaustausch interessiert, besonders suche ich > Heimmälzer! > Raum Saar-Pfalz. > mfg > Matthias Hossfeld > Viele Grüße Armin Teltschik mailto:teltsch at k-town.de http://home.k-town.de/teltsch/bier/ ~~~~~~~~ ENDE HBF