Hausbrauer Forum, 06.05.99 INHALT DIESER AUSGABE: "walter simon: ladidel - der hausbrauer" obergarige hefe Hamm frank-froehlich at t-online.de Weissbierrezept von Hubert "Dr. Frank Endres" kegs Timo Peters Guinness-Stout Rezept Hubert Hanghofer Iodophor / Chempro / abgelaufene WYEAST Packungen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ HINWEISE, WEITERE INFORMATIONEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/ ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://members.aol.com/rtrollfn/ MODERATOR VOM DIENST: Ing. Hubert Hanghofer ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Date: Tue, 4 May 1999 15:31:44 +0200 From: "walter simon: ladidel - der hausbrauer" Subject: obergarige hefe Hamm Servus nach Hamm; In der "Zwiebel" in Soest ( Gasthausbrauerei ) wird auch Weizenbier gebraut, dort haben schon Leute Hefe geholt. ladidel -- End -- Date: Wed, 5 May 1999 09:24:13 +0200 From: frank-froehlich at t-online.de (=?iso-8859-1?Q?Frank_Fröhlich?=) Subject: Weissbierrezept von Hubert Hallo Brau-Freunde, ich moechte gerne Huberts Weissbierrezept ausprobieren. Etwas "komisch" errscheint mir die hohe Literzahl des Nachgusses etwa 32 Liter. Bei vergleichbaren Rezepten für 20 Liter fertiges Bier wird der Nachguss immer um 9 Liter angegeben. Will ich also 50 Liter fertiges Bier muß ich die 9 Liter mal 2,5 nehmen, was eine Nachgußmenge von 22,5 Liter ergibt. Der Unterschied beträgt also 9,5 Liter. Hat jemand Erfahrung mit 32 Liter Nachguß und ist dieser nur einfach 32 Liter 78-80 Grad warmes Wasser, mit dem ich den Treber auswasche ? Eine weitere Frage beschäftigt mich noch: Ich habe von einer Bekannten Tettnagner Dolden-Hopfen in Rohform (Dolden) geschenkt bekommen. Ich nehme an er hat 4% alpha. Kann mir jemand sagen, wieviel ich davon für das obige Rezept nehmen soll ? Danke für Eure Kooperation und allzeit Gut Sud Frank -- End -- Date: Thu, 06 May 1999 09:43:50 +0200 From: "Dr. Frank Endres" Subject: kegs Hallo, kuerzlich war hier eine Diskussion ueber kegs. Gegenwaertig fuehre ich die Flaschennachgaerung durch, finde aber - meist aus Zeitgruenden - den richtigen Zeitpunkt trotz Restwuerzebestimmung nicht, so dass ich entweder nachzuckern muss oder das Bier fruehzeitig abfuellen muss um dann den Ueberdruck mehrfach abzulassen. Eine Alternative waere, das Bier unter Kontrolle des CO2-Drucks in einem keg nachgaeren zu lassen, um es nach Beendigung der Gaerung dann in Flaschen abzufuellen. Als Lagerfass moechte ich das keg nicht benutzen, brauechte daher auch nicht unbedingt eine Zapfanlage. Hat jemand mit diesem Verfahren Erfahrung ? Fuer einen Ratschlag waere ich sehr dankbar. Viele Gruesse Frank Endres *************************************************** Dr. Frank Endres institute for physical chemistry / electrochemistry university of Karlsruhe D-76128 Karlsruhe / Germany Tel.: +49 721-6083266 FAX: +49 721-6084856 e-mail: frank.endres at chemie.uni-karlsruhe.de http://www.lazergraphics.de/stm/ **************************************************** -- End -- Date: Thu, 06 May 1999 14:23:11 +0200 From: Timo Peters Subject: Guinness-Stout Rezept hallo hausbrauer! nachdem ich mich nun einige zeit mit dem brauen hiesiger biere beschäftigt habe, möchte ich mich nun mit stoutbieren beschäftigen. spätestens nach meinem irlandaufenthalt letztes jahr, habe ich mir das guinness-stout zum vorbild gemacht. dieses irish dry-stout soll also mein nächster sud sein. nun habe ich ein wenig recherchiert und möchte meine ergebnisse und schlussfolgerungen für ein guinness rezept hier zu diskussion stellen. schüttung: 10% gerstenflocken (vorverkleistert) 9% - 10% Röstgerste der rest ist pilsener malz ; keine caramalze eintemperaturmaische: einmaischen bei 67° C 90 bis 120 min halten - läutern... 80 min kochen vergären bei 16 bis 22 C mit der irish ale hefe (wyeast 1084), besser aber die london ale (wyeast 1028) wegen des höheren vergärungsgrades, laut "daniels - designing great beers" stw.: 9 P bis 10 P BE: 38 bis 40 ; nur bittere, kein hopfenaroma vereinzelt war von säure im guinness in form von sauermalz oder milchsäurekulturen zu lesen. meinem geschmack nach ist guinness auch ein wenig sauer, das mag aber auch an den röststoffen liegen. auf eure vorschläge und erfahrungen bin ich gespannt. gruss aus bremen timo -- End -- Date: Thu, 06 May 1999 From: Hubert Hanghofer Subject: Iodophor / Chempro / abgelaufene WYEAST Packungen Hallo Braukollegen, Alexander fragte im letzten Forum: > Wer hat Erfahrungen mit längerer Lagerzeit z.B. >1 Jahr von Wyeast > Hefen? Ein Freund hat mir mal aus den USA einige abgelaufene WYEAST-Beutel mitgebracht, die er dort sehr günstig erstanden hatte. Einige Packungen waren mind. ein Jahr alt, inkubierten aber fast wie gewohnt in bis zu 4 Tagen. Die Gärung verlief dann aber deutlich träger -- eine Erscheinung, die mir inzwischen auch von meinen eigenen Dauerkulturen bekannt ist: Die Hefe dürfte nach längerer lagerungsbedingter Inaktivität ihre Fähigkeit verlieren, die schwierig vergärbaren "Nachgärzucker" (Maltotriose) zügig zu vergären. Sie muß sozusagen ihr Verdauungssystem wieder anpassen. -Bedeutet: Hauptgärung startet heftig wie gewohnt, ab etwa 40-50% Vergärungsgrad sind die leicht vergärbaren Zucker weg und die Gärungsintensität bzw. Extraktabnahme läßt stark nach. Obergärige Hefen, die frisch in 3-4 Tagen durchgären, können so durchaus 1-2 Wochen bis zur Schlauchreife benötigen. Geschmack und Aroma des fertigen Bieres sind jedoch vergleichbar, wenn man die Hopfung etwas (ca. 20%) zurücknimmt (Hopfenbitterstoffe und Aromastoffe werden nicht so stark ausgeschieden). > Wie ist die optimale Lagertemperatur ? 0 °C ? unter 0 °C ?? Normale Kühlschranktemp. (4°C) reichen völlig. Gefrieren ist unbedingt zu vermeiden, da die entstehenden Eiskristalle die Hefezellen beschädigen würden. > Ist Iodophor der Handelsname ?Wo kann man es erwerben ? Iodophor ist eine Sammelbezeichnung für Lösungen, in denen das Iod an wasserlösliche Polymere (Polyvidon, PVPP) komplex gebunden vorliegt. Das für medizinische Zwecke verwendete Handelsprodukt "Betaisodona(r)" ist bei uns in jeder Apotheke erhältlich. Es gibt aber spezielle Zubereitungen für Gerätedesinfektion, ich habe aber leider noch keinen Lieferanten dafür bei uns gefunden. Vielleicht könnte der Bedarfshandel bewährte (US-)Produkte verfügbar machen! > Was ist mit dem allseits bekannten Chempro ? > Ist das auf Chlorbasis ? Chempro ist auf Chlorbasis. Im Vergleich zur stark verdünnten Iodophorlösung haben alkalische Chlorbleichlaugen den Vorteil, auch reinigend zu wirken, sodaß z.B. in der Flaschen- oder Faßabfüllung eine einstufige Behandlung genügt. Sehr zum Wohle! Hubert -- End -- ~~~~~~~~~~~~