Hausbrauer Forum, 04.03.99 INHALT DIESER AUSGABE: Markus Maeder Whirlpool, Reinheitsgebot Alexander Sperr Re: Hausbrauer Forum, hbf990301 SWilkens at t-online.de (Sven Wilkens) Re: Whirlpool?!?!? Urban Braemer Keg Popp AW: Hausbrauer Forum, hbf990301 "Dornacher Miklos" Gegenstrohm Wuerzekuhler ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ HINWEISE, WEITERE INFORMATIONEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/ ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://members.aol.com/rtrollfn/ MODERATOR VOM DIENST: Ing. Hubert Hanghofer ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Date: Tue, 02 Mar 1999 06:49:19 +0100 From: Markus Maeder Subject: Whirlpool, Reinheitsgebot Hallo Braukollegen *** Erklärung Whirlpool für Thomas Krivec Anleitung Whirlpool: Wenn Du die Würze fertiggekocht hast, dann stelle sie dort hin, wo Du sie kühlen willst. Bevor Du nun den Kühler eintauchst, beschleunige die Würze mit einer grossen Kochkelle im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn. Die Würze dreht sich nun im Kreise, es entsteht ein Wirbel in der Mitte. Wenn Du mit einem Tauchkühler (Immersion Chiller) kühlst, wartest Du mit dem Eintauchen etwa 2 Minuten, bis sich der Wirbel ein wenig beruhigt hat. Bei einem Gegenflusskühler (Counter Flow Chiller) musst Du länger warten, bis sich der Wirbel ganz beruhigt hat (bis zu 10 Minuten). Der Wirbel bewirkt, dass ein Grossteil des Trubs sich in der Mitte des Kochgefässes ansammelt und Du deshalb leicht am Rande des Topfes ohne Trub absaugen kannst. *** Reinheitsgebot Gestern hat mir meine Frau einen Artikel aus der Zeitung vorgelesen, in dem steht, dass der Export eines Schweizer Hanfbieres nach Europa stark eingeschränkt wurde. Es bestehe in der EU Bedenken für die Gesundheit der Biertrinker. Eigenartig, ist doch die Hanfpflanze mit dem Hopfen verwandt. Die betroffene Kleinbrauerei (Wädi-Bräu) verwendet eine THC-arme Sorte Hanf, so dass die berauschenden Effekte nur auf dem Alkohol beruhen, wie bei den meisten anderen Bieren. Ich werde den Eindruck nicht los, dass die EU mit dieser Massnahme nur den eigenen Biermarkt vor einem innovativen Produkt schützen möchte. Wenn ich das deutsche Reinheitsgebot lese, so krige ich den Eindruck, dass es damals sehr wichtig war, den Bierpreis zu regulieren, so dass die Untertanen genug günstiges Bier zum sich belullen hatten. Hopfen wurde zugelassen, da Hopfen müde macht (im Gegensatz zu Hanf oder Bilsenkraut)und die Untertanen 'belämmert', so dass sie zu braven Schäflein wurden und nicht an Revolution dachten. Gut Sud, Markus -- End -- Date: Tue, 02 Mar 1999 09:48:22 +0100 From: Alexander Sperr Subject: Re: Hausbrauer Forum, hbf990301 > Thomas Krivec schrieb: > > Hi, > > In letzter Zeit wurde oft von den verschiedenen Möglichkeiten zum > Filtern von Bier-Wuerze gesprochen und geschrieben. Sehr sehr oft kam > in diesem Zusammenhang das Whirlpool Verfahren zur Sprache. Nun, man > moege es mir verzeihen, ich hab keine Ahnung was genau ich mir darunter > vorstellen soll. > Aus diesem Grund bitte ich irgendjemanden von den wissenden hier im > Forum, doch so knieweich zu sein, und mir den Ablauf dieses Verfahrens > zu erlaeutern. Hallo Tom, knieweich, wie ich bin, erklär' ich es doch mal kurz: nach dem Kochende - wenn sich die ganze Würze etwas beruhigt hat, also keine Restkonvektion mehr zu beobachten ist - nimmst Du Deinen Braulöffel, rührst damit die Würze kräftig um, ziehst den Löffel wieder raus und deckst den Topf zu. Danach brauchst Du nur noch zu warten, bis sich die Würze nicht mehr dreht und kannst dann anfangen, am Topfrand entlang ins Gärgefäß zu schlauchen (entweder durch irgend ein Filtermaterial oder - wie ich es mache - ohne). Zentrifugal- oder Zentripedalkräfte (weiß ich nie so richtig) haben dann dafür gesorgt, daß sich in der Mitte des Topfs ein Trubkegel gebildet hat, den Du natürlich nicht mitschlauchst. Wie sich Deine Hopfendolden verhalten weiß ich nicht, da ich immer mit Pellets braue. Soweit klar? Gruß und Gut Sud, Alex. -- End -- Date: Wed, 03 Mar 1999 00:28:05 GMT From: SWilkens at t-online.de (Sven Wilkens) Subject: Re: Whirlpool?!?!? Thomas Krivec schrieb: [...] >Leider verstopft der Filtersack andauernd, weil ich viel zu viel von dem Trub in der >Wuerze mitschlauch. erstens wird das dann zur Patzerei, wenn ich >andauernd den Filter waschen muss, und zweitens dauerts ewig. Ich wuerd >also wirklich jeden Vorschlag begruessen, der die Zeit die ich fuers >Filtern brauch ein wenig abkuerzt. Brauereien verwenden einen Whirlpool in dem die Würze mit Druck horizontal in ein Gefäß geströmt wird. Die Rotation die dadurch entsteht, bewirkt das sich in der Mitte der Würze die groben Teilchen sammeln und dort abgepumpt werden können. So ist schon ein Großteil der Filterblocker abschieden worden. Für den Hobbybraubereich ist der Begriff Whirlpool eigentlich etwas hochstochen. "Leidenschaftliches Rühren nach Kochende" kommt der Sache wohl etwas näher. Genauer: Nach Kochzeitende wird die Hitzezufuhr abgestellt. Durch kräftiges Rühren in eine Richtung wird die Würze richtig schön in Drehung versetzt. Nachdem die "Karusselfahrt" vorüber ist, also die Würze keine Bewegung mehr zeigt, kann man seitlich, am Boden der Behälterwand mittels Auslasshahn oder Siphon die Würze fast klar ablassen. Du wirst staunen wie konzentriert der Hopfentreber in der Mitte als kleiner Hügel zurückbleibt. (Warum dies so ist, kann ich Dir auch nicht wissenschaftlich zufriedenstellend erklären. Es hängt mit der Fliehkraft und dem unterschiedlichen Gewicht zwischen Würze und Schwebteilchen zusammen.) Erst ganz zum Schluß wird der Hopfenbrei mit angesaugt. Dann hast Du aber bereits fast die ganze Würze relativ klar durch die Stoffwindel oder den Filtersack bekommen. Ob Du die gleichen Ergebnisse mit der bereits gekühlten Würze erzielst kann ich dir nicht sagen. Ich whirlpoole* heiß, und kühle dann. *schauder ! -aber "ich wirbelpfütze..." klingt ja noch beknackter :-) Die in den letzten Ausgaben diskutieren Hopfensäckchen bilden auch noch eine Alternative zum Vorfiltern mittels Whirlpool. gruß sven -- End -- Date: Wed, 03 Mar 1999 10:51:46 +0100 From: Urban Braemer Subject: Keg Hallo! Da ich blutiger aber wissensdurstiger Selbstbrauneuling bin,hoffe ich hier Antworten auf ein paar Fragen zu bekommen: Wie bekomme ich den Keg von meinem Fass? Er laesst sich losschrauben,haengt dann aber noch irgendwo. Ist es ueberhaupt erforderlich den Keg zum Reinigen/Befuellen zu entfernen? Was bedeutet Spunden? Wie wird ein Fass korrekt befuellt? Vielen Dank im voraus an alle die Muehe machen einem Anfaenger weiterzuhelfen!! Urban Braemer 66989 Petersberg -- End -- Date: Wed, 3 Mar 1999 20:15:40 +0100 From: Popp Subject: AW: Hausbrauer Forum, hbf990301 <<>> -- End -- Date: Wed, 03 Mar 1999 20:00:05 -0000 From: "Dornacher Miklos" Subject: Gegenstrohm Wuerzekuhler Liebe Hausbrauer, Ich wollte mal fragen ob jemand schon Erfahrungen mit Gegenstrohmkuhlerselbstbau aus Edelstahl gemacht hat. Ich brauchte naehmich so ein Ding fuer meine Frischgebaute 2.hl Anlage. Ich mochte dabei aber moeglichst kein Kupferrohr benutzen, um die Reinigung zu erleichtern. Ausserdem bildet sich toxisches kupferoxyd ? (vert-de-gris auf Franzoesisch)auf die nassen Kupferoberflaechen die mit Luft in kontakt sind (zwischen zwei gebrauche). Weiss uebrigens jemand was uber die toxizitaet von Kupferoxyd ? Auf die andere Seite braucht Hefe bekanntlich Spuren von Kupfer fuer seine Entwicklung...Wo liegt der kompromiss ? Edelstahl ist viel schwieriger zu biegen als Kupfer und hat eine niedrigere waermeleitfaehigkeit. Was fuer ein Edelstahlrohr (material ? Durchmesser ? Wandstaerke ? Rohrlaenge ?) soll ich dazu benutzen ? Welche Dimensionierung fuer 200 l Wuerze ? Weiss jemand wo ich ein paar 100 bis 300 liter Edelstahl Druckbehaelter fuer die Gaehrung finden koennte? fabrikant ? Ich danke euch fuer jede Information. alles gute und gut Sud Nicolas --- Nicolas Dornacher, Petit Valentin 6, CH-1004 Lausanne, Suisse, m.dornacher at eudoramail.com -- End -- ~~~~~~~~~~~~